Pressemitteilung vom 17.10.03
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Appell anläßlich der Regenwald-Aktionswoche:
Handel mit illegalen Holzprodukten umgehend verbieten
Zum Auftakt der Regenwald-Aktionswoche (18.10.-26.10) fordert Pro REGENWALD von der Bundesregierung
und dem Deutschen Bundestag endlich ein Verbot für Importe illegaler Hölzer. Dies ist die
wichtigste Forderung eines gemeinsamen Aufrufes, mit dem 35 Organisationen an Bundesministerin
Renate Künast appellieren, endlich durchgreifende Massnahmen gegen die globale Waldzerstörung
durch den illegalen Holzhandel zu ergreifen.
Illegaler Holzeinschlag und Handel ist – neben dem legalisierten Raubbau - eine der Hauptursachen
für die Zerstörung von Wäldern, insbesondere von Urwäldern. Illegaler Holzeinschlag vernichtet
riesige Waldgebiete unwiederbringlich. Schätzungen zufolge stammt etwa die Hälfte der Tropenholzimporte
in die EU aus illegalem Holzeinschlag und -handel. So gelten z.B. in Indonesien offiziell
über 70% der Hölzer als illegal, in Brasilien sind es über 60%. Dasselbe gilt für ein Viertel der Holzimporte
aus Nordwest-Russland. Die EU als weltgrößter Holzimporteur bezieht jährlich illegales
Holz im Wert von 1,2 Milliarden Euro! Deutschland ist als großer Holzimporteur mitverantwortlich
für diese Missstände.
Forst- und Holzindustrie sind der Motor des illegalen Holzeinschlags und damit verantwortlich für
Korruption, massive Menschenrechtsverletzungen und Repression. “Die illegale Holzernte zerstört
riesige Waldgebiete, bedroht die Biodiversität und vernichtet die Lebensgrundlagen der Bevölkerung
in vielen Regionen,” sagt László Maráz, Sprecher von Pro REGENWALD. “Die meisten
Menschen hier können kaum glauben, daß der Import illegaler Hölzer in einem Rechtsstaat wie der
Bundesrepublik Deutschland nach wie vor erlaubt ist. Wir erwarten von unserer Regierung, dass sie
eigene Massnahmen ergreift und sich auch in den Verhandlungen des EU-Landwirtschafts- und
Forstministerrats für schnelle und angemessene Beschlüsse einsetzt.”
Die 35 Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen fordern von der Bundesregierung dafür zu
sorgen, dass gegen den illegalen Raubbau nicht länger nur Absichtserklärungen veröffentlicht, sondern
dass umgehend konkrete Schritte ergriffen werden. Diese Forderung beinhaltet auch strafrechtliche
Massnahmen, damit das illegal geschlagene Holz wirksam vom Markt verdrängt wird.
Während der Regenwald-Aktionswoche, die von Pro REGENWALD vom 18.10. bis zum 26.10.
bundesweit koordiniert wird, wird für weitere Unterstützung dieses Anliegens in der Bevölkerung
sowie bei Handel und Wirtschaft geworben.
Appell im Wortlaut und weitere Infos: (http://www.wald.org/was_tun)
oder telefonisch: László Maráz, Pro REGENWALD
tel 089-359 8650
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