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Sofortiges Verbot für Raubbauholz

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VORSICHT! RAUBBAU-HOLZ!


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VORSICHT! RAUBBAU-HOLZ!

Noch immer bietet der Handel Produkte aus Hölzern an, für die wertvolle Wälder zerstört werden. Meist handelt es sich um tropische Hölzer mit folgenden exotischen Namen: Bangkirai, Bongossi, Iroko, Keruing, Mahagoni (Sipo, Sapelli, Khaya, echtes Mahagoni), Meranti, Merbau, Padouk, Ramin, Teak, Yellow Balau. Illegaler Holzeinschlag und Handel ist - neben dem legalisierten Raubbau, den die Holzindustrie oft ohnehin betreibt - eine der Hauptursachen für die Zerstörung von Wäldern, insbesondere von Urwäldern. In vielen Regionen ist Holzdiebstahl und Holzschmuggel an der Tagesordnung. Die Weltbank schätzt, dass den Holzexportländern durch die illegalen Machenschaften jährlich 10-15 Milliarden Euro an Steuereinnahmen entgehen.

Illegaler Holzeinschlag (und Raubbau ganz allgemein) zerstören riesige Waldgebiete, bedrohen die Artenvielfalt und vernichten die Lebensgrundlage der Bevölkerung. Was Umweltverbände und Menschenrechtsorganisationen seit Jahren anprangern, gehört mittlerweile zum akzeptierten Kenntnisstand: Forst- bzw Holzindustrie und der -handel sind weltweit verantwortlich für Korruption, massive Menschenrechtsverletzungen und Repression - die 'geregelten' Verhältnisse sind seit Jahren schon ausser Kontrolle geraten.

Schätzungen zufolge stammt etwa die Hälfte der Tropenholzimporte in die EU aus illegalem Holzeinschlag und -handel. So gelten z.B. in Indonesien über 70% der Hölzer als illegal, in Kamerun und Brasilien sind es über die Hälfte! Selbst aus nichttropischen Regionen kommen illegale Hölzer auf unsern Markt Die EU bezieht jährlich illegales Holz im Wert von 1,2 Milliarden Euro! Auch Deutschland ist als großer Holzimporteur mitverantwortlich für diese Missstände.

Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit läßt sich deshalb behaupten: Auch in diesem Geschäft werden Produkte aus Raubbau-Holz verkauft!

Das Risiko ist derzeit sehr groß, dass man Ihnen Holzprodukte anbietet, die aus illegalen Quellen stammen. In der Bundesrepublik gibt es bisher kein Importverbot für illegale Hölzer und da auch klare Kennzeichnungspflichten fehlen, begeben sich insbesondere die Anbieter von Produkten aus Tropenholz in Gefahr, unwissentlich oder manchmal in fahrlässiger Weise die Geschäfte der Holzmafia zu unterstützen.

Was sollten Sie tun?

  • Fragen Sie die Verkäufer nach der genauen Herkunft ihrer Holzprodukte! Wenn die Firma nicht sagen kann, wo das Holz herkommt: Finger weg!
  • Fragen Sie die Verkäufer, wie ihre Firma garantiert, daß die Produkte nicht aus illegalem Holz hergestellt wurden. Und wie kann die Firma dies beweisen? Verläßt sich die Firma etwa alleine (also ohne schriftlich vorliegende Zertifikate) auf die Angaben ihres Lieferanten, ist höchste Vorsicht geboten! Lassen Sie sich nicht mit Pseudoerklärungen abspeisen.
  • Lassen Sie sich Kopien von Bestätigungen, Zertifikaten und Umwelterklärungen geben und leiten Sie diese zur Prüfung an Umweltorganisationen (Pro REGENWALD oder andere) weiter.
  • Fragen Sie nach Produkten aus heimischen Hölzern und bevorzugen Sie heimische Hölzer besonders dann, wenn sie mit dem Zertifikat von NATURLAND oder FSC ausgestattet sind. Vorsicht: auch "heimische" Hölzer wie nordische Fichte, Kiefer, Birke oder Lärche können manchmal aus illegalem Handel und Raubbau stammen (v.a. Russland). Raubbau-Hölzer aus Nordamerika sind häufig Hemlock, Red Cedar und Redwood.

KLEINE HOLZKUNDE - oder aus welchen Regionen und Umständen können die Hölzer stammen

Teak (auch "Plantagenteak")

Die wertvollsten Teakhölzer stammen aus Myanmar (dem früheren Burma). Dort plündert die Militärdiktatur die Teakwälder, um damit u.a. Waffenkäufe zu finanzieren. Wer Burma-Teak anbietet oder kauft, unterstützt ein Terrorregime, das u.a. mit Repression und Zwangsarbeit die eigene Bevölkerung unterdrückt. Auch angeblich umweltfreundliches "Plantagen-Teak" stammt meist aus Raubbau. Für den Gartenmöbel-Boom in Europa wurde in den letzten fünf Jahren in den indonesischen Teakplantagen viel mehr Holz geschlagen, als nachwachsen konnte. Die Plantagen sind so übernutzt, dass nach Expertenansicht in den nächsten 10 Jahren überhaupt keine Ernte erfolgen sollte. Holzdiebstahl und Menschenrechtsverletzungen sind auch in diesen Plantagen ein Problem. Häufig wird auch Burma-Teak als indonesisches Plantagen-Teak verkauft.

Bangkirai (Yellow Balau), Keruing, Meranti, Merbau, Padouk und Ramin

Diese Hölzer stammen aus Südostasien und werden vor allem aus den Regenwäldern Indonesiens und Malaysias geplündert. Für keine dieser Holzarten gibt es bisher erntereife Plantagen. Dort zerstören Holzfirmen die letzten Urwälder, und damit auch die Lebensräume von Ureinwohnern oder der nichtindigenen Bevölkerung. Es werden Lebensräume von Orang Utans und Tigern geplündert. Über drei Viertel der Holzexporte aus Indonesien stammen aus illegalem Einschlag oder Handel. Viele dieser Hölzer werden nach Malaysia geschmuggelt und umdeklariert. Große Holzverarbeitungszentren für illegale Hölzer liegen in Vietnam und Kambodscha, Länder in denen illegaler Holzeinschlag ebenfalls eine Plage ist. Vorsicht: Wird Ihnen Ramin angeboten, sollten Sie unverzüglich Umweltorganisationen wie Pro REGENWALD informieren! Ramin ist von der Ausrottung bedroht und steht im Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES)!

Bongossi, Iroko, Mahagoni (Sipo-, Sapelli-, Khaya-Mahagoni), Padouk

Diese Tropenhölzer stammen überwiegend aus den Regenwäldern Zentralafrikas (zumal die Wälder Westafrikas inzwischen praktisch abgeholzt sind). Vor allem aus Kamerun gelangen große Mengen Bongossi und Iroko nach Europa. Auch hier werden ausschließlich Urwälder geplündert und die Lebensräume indigener Völker (z.B. Pygmäen) stark geschädigt. Die afrikanischen Mahagoniarten (vor allem Sipo und Sapelli) werden durch den selektiven Holzeinschlag im zentralafrikanischen Kongobecken stark dezimiert, in einigen Gebieten droht ihre Ausrottung. Ugandische Militärs plündern und zerstören die Wälder der benachbarten Demokratischen Republik Kongo und verursachen diplomatische Spannungen.

Wir warnen vor dem Kauf illegaler Hölzer!

In den nächsten Monaten sollten möglichst viele Holzanbieter auf die Problematik hingewiesen und über ihre Holzbeschaffung befragt werden (dazu Fragebogen nutzen). Je mehr Kunden und Kundinnen nach zweifelsfreier Herkunft der Holzprodukte fragen, umso schneller werden die illegalen Hölzer von Markt verschwinden. Es liegt also auch an den HolzkäuferInnen. Machen Sie mit! Wir bitten um aktive Unterstützung und um Spenden unter dem Stichwort "Raubbau stoppen"


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