Info-Brief  Nr. 603


Truká drängen in Brasília auf Demarkierung und Massnahmen für Wiederaufbau ihrer Aldeias

Eine Delegation von 30 Truká von der Insel ’Assunção in Cabrobó (PE) forderte in Brasilia von der öffentlichen Hand dringende Hilfe für den Wiederaufbau nach dem Hochwasser sowie den Abschluss der anthropologischen Studien für die Demarkierung ihrer Gebiete.

Infolge der starken Regenfälle im Jänner und Feber verloren die Truká einen Grossteil ihrer Produktion – Zwiebel, Maniok und 75 % vom Reis. Daneben zerstörte das Hochwasser rund 70 Häuser, die Station der FUNAI, einen Teil der Straße und schädigte die Trinkwasserversorgung.

“Wir brauchen dringend Unterstützung von der Regierung“, so der Kazike Joaquim Pereira Truká und Aurivan dos Santos Truká. Neben einer Soforthilfe erwarten die Indios von der Zivilverteidigung und der Nationalen Gesundheitsstiftung die Instandsetzung der Kanalisation, den Aufbau der Häuser und Warenkörbe für die betroffenen Familien.

Demarkierung: Infolge mangelnder Sicherheit – die Techniker, die das Gutachten erstellen sollten, wurden ständig bedroht – kam es 2001 zur Einstellung der Studien für die Demarkierung des Gebietes Truká. Von diesen Problemen berichteten die Truká der FUNAI, der 6. Kammer der Bundesstaatsanwaltschaft und dem Justizministerium und forderten entsprechende Massnahmen.

Bei der Sitzung mit den indigenen Vertretern sagte Artur Nobre Mendes, der Verantwortliche für Grundstücksangelegenheiten der FUNAI, sobald die Sicherheit der Techniker garantiert sei, werde das Gutachten abgeschlossen.

Ein weiteres Problem belastet die Truká. Ihre Bewegung wird kriminalisiert. “Wir wollen nicht länger wie Banditen behandelt werden. Die Diskriminierung und der Druck sind eine Folge des Einsatzes für unser Land“, sagte Kazike Aurivan dos Santos Truká.

Operation der Bundespolizei zur Verhaftung von Verdächtigen

Der FUNAI-Verwalter in Roraima, stiess am 26.02.2004 nahe des Couto Magalhães-Flusses, wo drei Tage zuvor der FUNAI-Arbeiter Valdez Marinho Lima getötet wurde, auf eine Gruppe Garimpeiros. Aufgrund dieser Beobachtung startete die Bundespolizei eine Operation zur Verhaftung der Verdächtigen. Bei der Ankunft der Bundespolizisten verliessen die Garimpeiros ihr Boot und flüchteten in den Wald.

Aufgrund ungünstiger Bedingungen konnte der Hubschrauber nicht landen, um die Verdächtigen festzunehmen. In einer Mitteilung des FUNAI-Verwalters an die Präsidentschaft des Organs heisst es, dass “die Besatzung des Hubschraubers bei den flüchtenden Garimpeiros Waffen gesehen hatte“.

Manifestation: Am 04.03.2004 protestierten rund 50 Personen, darunter Angestellte und Indios, vor dem Justizministerium und forderten die sofortige Aufklärung und Bestrafung der Mörder von Valdez, bessere Arbeitsbedingungen und Sicherheit für die FUNAI- Angestellten, mehr Mittel und eine spezifische Stellenbeschreibung für Angestellte die mit Indios arbeiten.

CIMI solidarisch mit der lutheranischen Kirche und der Familie von Doraci

“Ein Leben geprägt von Nächstenliebe!“ – so würdigte die lutheranische Kirche in Brasilien (IECLB) die brasilianische Missionarin Doraci Edinger, die am 21.02.2004 in Nampula in Mocambique ermordet wurde. Doraci lebte und arbeitete seit 1998 in Afrika. Zuvor war sie in Amazonien bei den Paumari und in Mato Grosso bei den Enawenê-Nawê tätig.

Der CIMI wird sie stets in bester Erinnerung bewahren: ihren Einsatz gegen die soziale Ungleichheit, gegen die Missachtung der Menschenrechte der indigenen Völker und für Gerechtigkeit. Das Zeugnis dieser Missionarin wird in uns lebendig bleiben. Wir hoffen, dass ihr Martyrium den Weg jener erleuchte, die wie sie für eine bessere, geschwisterliche Welt an der Seite der Armen arbeiten und gegen die Gewalt und Ungerechtigkeit ankämpfen.

Brasília, 04. März 2004
Indianermissionsrat - CIMI


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