Info-Brief  Nr. 588


Brasilianisches Sozialforum diskutiert indigene Frage

Beim Brasilianischen Sozialforum, das am 08.11.2003 In Belo Horizonte auf dem Campus der Bundesuniversität von Minas Geraus beginnt, steht die indigene Frage unter dem Thema "Das Recht der indigenen Völker und die indigene Politik in der aktuellen Situation Brasilien auf der Tagesordnung. Teilnehmen werden Autoritäten, Mitglieder und Vertreter von indigenen Organisationen.

Die Eröffnung gestaltet das Volk mit einem religiösen Ritus. Danach präsentiert Egon Heck vom CIMI das Dokument "Regierung Lula: Der Tod bedroht die indigenen Völker , das heute veröffentlicht wurde. Teilnehmer der folgenden Diskussion sind der Bundesabgeordnete Orlando Fantazzini, Präsident der Kommission für Menschenrechte der Abgeordnetenkammer, Agnaldo Pataxó-Hã-Hã-Hãe, indigener Vertreter und Gemeinderat der PT in Pau- Brasil (BA) sowie Gecinaldo Barbosa Sateré-Maué, Koordinator der Koordination der indigenen Organisationen vom brasilianischen Amazonien (COIAB).

Gleichzeitig startet die COIAB die Kampagne "Für eine neue indigene Politik mit Beiträgen von Gewaltopfern und Berichten über indigene Riten.

Öffentliche Audienz definiert Zukunft der indigenen Gesundheitsbetreuung in Maranhão

Die Besetzung des Gebäudes der Nationalen Gesundheitsstiftung (FUNASA) in São Luíz do Maranhão wurde am 04.11.2003 mit der Ankunft des FUNASA-Präsidenten, Valdi Camarcio Bezerra beendet. Rund 450 indigene Vertreter der Völker Guajajara, Krikati, Gavião und Timbira lagerten seit dem 28.10.2003 vor dem Sitz des Organs.

Letzte Woche übermittelten die Indios einen Forderungskatalog an die FUNASA in Brasília und drohten mit einer Strassensperre (BR 226) und mit der Unterbrechung der Stromversorgung, sollte sich der FUNASA-Präsident nicht innerhalb von 24 Stunden zu Gesprächen nach São Luíz begeben.

Am 03.11.2003 wurde bei einer öffentlichen Audienz am Sitz der Staatsanwaltschaft der Republik in São Luíz ein Abkommen über Verpflichtungen der Leitung von den Staatsanwälten der Republik, dem FUNASA-Präsidenten und der indigenen Bewegung unterzeichnet.

Laut Abkommen ist die FUNASA unter anderem für den Indigenen Sondersanitätsdistrikt mit administrativer und finanzieller Autonomie zuständig. Sofort wird als Kontrollorgan ein Bezirksrat eingerichtet, dessen Leiter ernannt, Schulungen für indigenes Personal durchgeführt und öffentliche Ausschreibungen bis Juli 2004 gemacht.

Laut Valdi Camarcio Bezerra strebt die FUNASA bereits seit Mai Änderungen für das aktuelle Modell an. Auch liegt ein Vorschlag für einen neuen Plan für das indigene Gesundheitswesen vor.

Für die geforderte Abberufung des Regionalkoordinators der FUNASA, Zenildo Oliveira dos Santos räumten die Indios eine Frist von zehn Tagen für die Lösung ein.

Für die Indios war es ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer neuen indigenen Gesundheitspolitik. Dieser Erfolg für die indigene Bewegung in Maranhão muss auch Auswirkungen für die indigenen Völker in ganz Brasilien haben.

Brasília, 6. November 2003
Indianermissionsrat - CIMI


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