Info-Brief  Nr. 581


Potiguara fordern Massnahmen für Landregelung

Eine Kommission von 16 Vertretern der Potiguara war in Brasília um die Regelung ihres traditionellen Gebietes zu verhandeln, das sich auf 57.600 ha erstreckt. Knapp die Hälfte des Landes wurde 1984 und weitere 7.300 ha zwölf Jahre später als Gebiet Monte-Mór demarkiert. Im Jahr 1999 ordnete der damalige Justizminister Renan Calheiros eine erneute Studie für das Gebiet an. Danach erfolgten keine Schritte zur Regulierung. Innerhalb von Monte-Mór beansprucht die Fabrik Japungú Land für Zuckerrohrplantagen. Das führte in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten.

Am 04.09.2003 haben 450 Familien Potiguara einen Teil des umstrittenen Landes in der Gemeinde Marcação (PB) zurückgewonnen. Nach fehlgeschlagenen Verhandlungen mit dem Fabrikanten führten die Indios in Brasília Gespräche mit der Staatsanwaltschaft, der FUNAI, dem Justizministerium und Parlamentariern.

Am 17.09.2003, bei einem Treffen mit der stellvertretenden Generalstaatsanwältin der Republik, Armanda Figueirêdo, berichteten die Potiguara von Bedrohungen seitens des Fabrikanten, der vor nichts zurückschreckt, um die Indios zu vertreiben. "Unsere Felder wurden in Brand gesteckt, man hat auf uns geschossen. Aber wir sind gut organisiert und wollen das uns zustehende Land, das sich die Fabrik angeeignet hat, so der Generalkazike Caboquinho.

Ziel der Verhandlungen in Brasília ist die Beschleunigung der Landregelung. "Wir hatten bereits eine Audienz mit dem Direktorium für Grundangelegenheiten der FUNAI. Um zu einer raschen Lösung zu kommen, schlugen die Potiguara die Schaffung einer neuen Arbeitsgruppe vor. "Das Direktorium hat dem Vorschlag zugestimmt und Sidnei Peres kontaktiert. Dieser Anthropologe war verantwortlich für die bisherigen zwei Berichte der Arbeitsgruppe. Man hat uns versichert, dass sich der Justizminister bis Jahresende um das Verfahren kümmern wird, sagte der Kazike.

Neben der Demarkierung und der Gebietsregelung müssten auch die Entschädigungen für die Nicht-Indios, die Ansprüche auf indigenes Gebiet erheben, bezahlt werden. Die Potiguara fordern eine Erhöhung des Budgets der FUNAI und wirtschaftliche Projekte für die Versorgung des Volkes.

Auf dem Programm in Brasília stehen noch Gespräche mit dem Referenten des Justizministers und mit FUNAI-Präsident Mércio Pereira Gomes.

Audienz der Terena mit dem Generalstaatsanwalt der Republik

Eine Delegation von 50 Indios von neun Gemeinschaften der Terena aus dem indigenen Gebiet Buriti (MS), trafen sich am 17.09.2003 mit dem Generalstaatsanwalt der Republik, Cláudio Fontelles, um eine Lösung für die Landfrage nach der Rückgewinnung zu finden.

Die indigenen Vertreter informierten über die schwierige Lage der 3000 Indios die auf 2.090 ha zusammengedrängt leben müssen. Fontelles erbat zehn Tage Zeit für die Prüfung des Falles und die Ausarbeitung eines Vorschlages.

Brasília, 18. September 2003.
Indianermissionsrat - CIMI


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