Info-Brief  Nr. 571


Wieder erstarkte Völker übergeben Dokument an Regierung

Eine Kommission von sieben Vertretern der indigenen Völker übergaben den Regierungsverantwortlichen für die indigene Frage das Schlussdokument des 1. Nationalen Treffens der Völker im Einsatz für die ethnische und territoriale Anerkennung. Bei dem Treffen von 15.-20.05.2003 in Olinda (PE) waren 90 Vertreter von 47 Völkern anwesend und befassten sich mit den Schwierigkeiten, den gemeinsamen Herausforderungen und erarbeiteten einen Forderungskatalog für Aktivitäten.

Die Kommission führte Gespräche mit Vertretern des Justizministeriums, der Staatsanwaltschaft, mit dem Bildungsminister Cristovam Buarque, mit dem FUNASA-Koordinator sowie mit dem FUNAI-Präsidenten Eduardo Almeida. Im Dokument fordern die Indios unter anderem die Regulierung und Kontrolle aller indigenen Gebiete, die Aufhebung von Dekreten, die Naturschutzgebiete in indigenen Territorien einrichten, eine indigene Politik, die ihre Kultur und Tradition schätzt und fördert, eine spezifische Gesundheits- und Bildungsbetreuung sowie die Ausbildung von indigenen Lehrern und Gesundheitspflegern.

Bei der Audienz mit dem Bildungsminister äusserten sich die Indios besorgt über die Bildungspolitik für die indigenen Völker. "Die Integration der indigenen Bildung ist dringend notwendig. Noch immer fehlt eine ganzheitliche Sichtweise und unser Recht auf Vielfalt ist nicht garantiert. Die indigene Bildung braucht ein eigenes Budget, muss der Realität der indigenen Völker in Brasilien entsprechen, darf nicht länger im Sumpf der Bürokratie versinken und die indigene Bevölkerung benachteiligen. Eine bessere Kontrolle aller Bereiche ist unumgänglich", heisst es im Dokument.


CIMI trauert um Francisco Xanvante

Am 07.07.2003 starb Francisco Xavante in einer Pension in Brasília an den Folgen einer Rauchgasvergiftung. Die Polizei untersucht die Brandursache. Laut einer Mitteilung der FUNAI ist den Pensionen seit dem 13. Juni die Unterbringung von Indios untersagt. Für sie besteht die Möglichkeit, im Zentrum Orlando Villas Bôas in Sobradinho zu nächtigen.

CIMI trauert mit dem Volk Xavante und fordert lückenlose Ermittlungen. Für Egon Heck, Exekutivsekretär des CIMI, ist dieser Fall ein Beweis für die Versäumnisse der indigenen Politik der Regierung.

Brasília, 10. Juli 2003.
Indianermissionsrat - CIMI


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