Info-Brief  Nr. 563


Erstes nationales Treffen der wieder erstarkten Völker

Rund 90 Vertreter von 40 Völkern versammeln sich vom 15. bis 20. 05. 2003 beim I. Nationalen Treffen der Indigenen Völker im Einsatz für ethnische und territoriale Anerkennung in Olinda (PE).

Verschwunden und wieder erstarkt: Eine historische und anthropologische Betrachtung über den Einsatz der Völker für ihre Anerkennung; Das Schweigen und die Unterdrückung überwinden: Die historischen Rechte der indigenen Völker und die ethnische und territoriale Anerkennung stehen im Mittelpunkt der Diskussionen.

Ziel der Initiative ist die Analyse der Schwierigkeiten, der gemeinsamen Herausforderungen sowie ein Programm auf nationaler Ebene zur Artikulation und zum Austausch von Erfahrungen für den weiteren Einsatz. Die Ergebnisse werden in einem Dokument zusammengefasst, das an den Justizminister und an den FUNAI-Präsidenten übergeben wird.

Unterstützt wird das Treffen vom CIMI, vom Anthropologen João Pacheco und vom Historiker Edson Hely. Teilnehmen werden auch Vertreter des Generalstaatsanwalts der Republik, der 6. Kammer der Koordination und Revision, vom Verband der Brasilianischen Anthropologen, vom Justizministerium, von der FUNAI, der Nationalen Indigenen Aktion, vom Kulturzentrum Luiz Freire und vom Dokumentationszentrum Eloy Ferreira da Silva.


5000 Invasoren in indigenem Gebiet in Rondônia

Eine Masseninvasion in das indigene Gebiet Uru-eu-wau-wau in der Gemeinde Montenegro (RO) stellt eine grosse Gefahr für die dort lebenden 300 Indios dar.

Am 20.04.2003 sind bereits 3.000 Personen eingedrungen. Ihr Abzug wird aufgrund der steigenden Zahl immer schwieriger. Hinzu kommt, dass die Invasoren, die sich Liga der armen Landarbeiter von Rondônia nennen, schwer bewaffnet sind, wie lokale Autoritäten mitteilten.

Im Zusammenhang mit der Invasion wurden am 09.05.2003, Martim Mund, Mitarbeiter des IBAMA, und seine Frau, Ex-Richterin, Marines Aut, festgenommen. Sie werden beschuldigt, die Invasion auf Befehl und mit Finanzierung von Händlern, Unternehmern, Holzhändlern und Fazendeiros der Region Ariquemes und Monte Negro angeführt zu haben. Ein weiterer Beteiligter, der Bodenspekulant José Domingos, ist flüchtig.

Senatorin Fátima Cleide (PT-RO) verurteilte die organisierte und kriminelle Invasion in indigene Gebiete und forderte sofortige Massnahmen gegen die Invasionen und den illegalen Landverkauf.

In den letzten Jahren gab es ständig Invasionen in das Gebiet, allerdings keine im bisherigen Ausmass, die eine besondere Gefahr für das Volk darstellt, das erst seit kurzem Kontakt mit der sie umgebenden Gesellschaft hat.

Die indigenen Völker und die Bewegung der Landlosen von Rondônia haben sich vertraglich geeinigt, die indigenen Gebiete zu respektieren und Invasionen zu verhindern.

Die indigenen Organisationen von Rondônia und Amazonien fordern eine sofortige Aktion der Bundesregierung zum Abzug der Invasoren und zum Schutz des betroffenen indigenen Gebietes.

Brasília, 15. Mai 2003.
Indianermissionsrat - CIMI


.. zurück zum Überblick

Inhaltliche Rückfragen zum Text (am besten auf Portugiesisch oder Englisch) an e-mail:


Webmaster dieser Seite ist Pro REGENWALD

Wir freuen uns über Kommentare und Anfragen insbesondere über Rückmeldungen von potentiellen UnterstützerInnen - schicken Sie doch jetzt eine E-mail an