Info-Brief  Nr. 560


Ehrung für indigene Völker in Abgeordnetenkammer

Rund 13 Ethnien nahmen am 24.04.2003 an der Sitzung zu Ehren der indigenen Völker in der Abgeordnetenkammer teil. Ausgegangen ist die Initiative von den Abgeordneten Perpétua Almeida (PC do B-AC) Eduardo Valverde (PT-RO) und Janete Capiberibe (PSB- AP). Neben Vertretern der COIAB, der APOINME, der Nachkonferenz 2000 und dem CIMI waren FUNAI-Präsident Eduardo Almeida und Antonio Apurinã, Stellvertreter von Senatorin Marina Silva, unter den Anwesenden.

"Wir sind nun dabei, in diesem Haus die enorme Schuld des brasilianischen Staates hinsichtlich der traditionellen Völker einzulösen", eröffnete Perpétua Almeida ihre Rede und unterstrich die Notwendigkeit der Arbeit zum Wohle der indigenen Völker, die über der Parteipolitik zu stehen habe. Die Abgeordnete verwies auf die mehr als 100 Projekte über indigene Angelegenheiten, die im Nationalkongress zur Behandlung anstehen, darunter das Statut der Indigenen Völker. "Das Statut des Indio liegt in den Schubladen der Abgeordnetenkammer und muss vor der Verabschiedung aktualisiert werden. Nach der Diskussion und Annahme hat es Präsident Lula zu bestätigen, in einem Akt der Schuldeinlösung gegenüber den indigenen Völkern", so die Abgeordnete.

Abgeordneter Luiz Eduardo Greenhalgh (PT-SP), Präsident der Kommission für Verfassung, Justiz und Bürgerrechte der Bundeskammer sprach für die PT. Er engagierte sich für die indigenen Völker vor allem im rechtlichen Bereich, etwa im Fall Galdino, der 1997 in Brasília ermordet wurde. "Die indigenen Völker sind Ziel politischer Verfolgungen" und es ist "Aufgabe der Regierung, dass jetzt die Hoffnung die Angst besiegt, auch für die indigenen Nationen". Luiz Eduardo verpflichtete sich namens der Abgeordneten der PT, den Einsatz der indigenen Völker weiterhin zu begleiten.

Abgeordneter Chico Alencar (PT-RJ) erinnerte an die gemeinsame Kampagne der Arbeiter auf dem Land und in der Stadt sowie der Indios in Roraima "Wir leben!" und machte den Vorschlag, dass Präsident Lula bei der Generalversammlung der CNBB am 01.05.2003 die Homologation von indigenen Gebieten bekannt geben könnte. Erstmals wird ein Präsident der Republik bei einer Versammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz zu Gast sein. Die indigenen Vertreter verfolgten mit grosser Aufmerksamkeit die Reden und hoffen, dass die Ankündigungen nicht nur zum Tag des Indios gemacht wurden, sondern erwarten die Umsetzung der ursprünglichen Rechte der indigenen Völker.


Parlamentarische Front zur Verteidigung der Rechte der Indigenen Völker

Nach der Sondersitzung fand ein öffentlicher Akt der Parlamentarischen Front zur Verteidigung der Rechte der Indigenen Völker statt. Ihr gehören 55 Abgeordnete an, deren Absicht es ist, die indigenen Fragen, die im Kongress behandelt werden sollen, besonders zu unterstützen.

Abgeordneter Edson Duarte (PV-BA) betonte, dass die Front keine parteipolitischen Interessen verfolge. Antonio Apurinã bezeichnete die Gründung der Front als einen besonderen Moment im Nationalkongress. "2003 ist das Jahr des Bündnisses, das die Rechte der indigenen Völker in die Tat umsetzen will. Wir wollen das gemeinsam tun", sagte er.

Der Vertreter der APOINME, Agamenon Geripankó, versteht die parlamentarische Front als Plattform für den Dialog zwischen Parlamentariern und indigenen Völkern. Er wünscht sich, dass die Gründung der Front nicht nur ein symbolischer Akt zum Tag des Indio ist und schlägt den Politikern vor, gemeinsam mit den indigenen Bewegungen einen Aktionsplan zu erarbeiten.

Brasília, 24. April 2003.
Indianermissionsrat - CIMI


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