Info-Brief  Nr. 552


Morddrohungen gegen Pataxó Hã-Hã-Hãe-Gemeinderat

Nach Klagen und Protesten gegen den Präfekten von Pau-Brasil, José Augusto dos Santos Filho, wird der indigene Gemeinderat der PT, Agnaldo Francisco dos Santos, beschimpft und mit Morddrohungen konfrontiert.

Die Anschuldigungen und Drohungen sind im Protokoll der Gemeindekammer vermerkt und wurden vom Gemeinderat der PFL und Schwager des Präfekten, Gildásio Edivirgens, bei den Sitzungen am 17. und 24.02.2003 erhoben.

Agnaldo hat dem Präfekten unter anderem die Unterschlagung von Geld, Vetternwirtschaft, Misswirtschaft und verspätete Auszahlung der Löhne vorgeworfen. Eine Untersuchungskommission in der Kammer war die Folge. Die Bevölkerung und andere Gemeinderäte haben ihre Einsetzung mit einer Unterschriftenkampagne unterstützt. Dem Präfekten wird die Verzögerung der Lohnzahlung an die Gemeindebediensteten, die Unterlassung der Ausspeisung in den Schulen sowie die Verwendung des Dienstwagens für private Zwecke angelastet und seine Bestrafung gefordert.

In einer Presseaussendung kritisierte Agnaldo den Präfekten, dessen Verwaltung von 'Grausamkeiten' geprägt sei, der 'sich über das Gesetz' stelle, dass 'einige Gemeinderäte Angst haben, sich innerhalb des Gesetzes zu stellen'.


Gebiet Awá/Guajá endlich demarkiert

Mit dem Abschluss der demarkatorischen Arbeiten ihres Gebietes wird den Awá/Guajá, eines der letzten nomadisierenden Völker des Landes, die Demarkierung von 118.000 ha ihres Landes, das im Westen des Bundesstaates Maranhão liegt, garantiert.

Der Demarkierungsprozess des Gebietes Awá/Guajá dauerte lange und war grossem Druck ausgesetzt. Der Erfolg ist letztlich auf die Unterstützung von nationalen und internationalen Nicht-Regierungs-Organisationen sowie auf die Berichterstattung seitens alternativer Medien zurückzuführen.

Sie beteiligten sich etwa an der Unterschriftenkampagne 'Dieses Volk will überleben'. Ausgegangen ist diese Aktion im August 2002 vom Institut Ekos für Gleichheit und Gerechtigkeit, von den Comboni-Missionaren und der Zeitschrift 'Ohne Grenzen', um die Aufmerksamkeit des Justizministers auf die schwierige Situation dieses Volkes zu lenken.

Auch die Zeitschrift 'Liebe Freunde', der Indianermissionsrat, die Kommission für Menschenrechte der Bundeskammer und das Netzwerk für Gerechtigkeit und Menschenrechte haben sich der Kampagne angeschlossen.

Brasília, 27. Februar 2003
Indianermissionsrat - CIMI


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