Info-Brief  Nr. 551


Kampagne des Volkes Xukuru

Zwei Wochen nach dem Anschlag auf den Kaziken der Xukuru, Marcos Luidson, bei dem zwei Indios getötete wurden, ist das Leben des Kaziken und des Volkes weiterhin gefährdet. Organisationen haben in den letzten Tagen die dringende Aufklärung des Verbrechens gefordert.

Als die Xukuru von Ororubá 1986 den Einsatz für die Rückgewinnung ihres traditionellen Landes verstärkten, reagierten die Fazendeiros mit Drohungen. Seither sind viele Opfer zu beklagen: José Everaldo Bispo (1992), Sohn des Pajé; Anwalt Geraldo Rolim (1995); Kazike Xicão (1998); Chico Quelé (2001); Josenilson José dos Santos und José Admilson (2003).

Die bisherigen Aktionen der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft zielen nur darauf ab, die Vertreter des Volkes zu verdächtigen und somit die soziale Organisation der Xukuru zu zerstören.

Angesichts dieser Fakten bittet das Volk der Xukuru die zivile Gesellschaft, Parlamentarier und alle, die für indigene Anliegen und Menschenrechte eintreten um Solidarität. E-Mail, Fax oder Brief sollen an die Präsidentschaft der Republik, an das Justizministerium, das Sondersekretariat für Menschenrechte, die FUNAI und an die Generalstaatsanwaltschaft der Republik geschickt werden mit dem Appell, dass die brasilianischen Autoritäten die Forderungen der Xukuru erfüllen.

Folgende Forderungen hat das Volk der Xukuru erhoben:

"Hinsichtlich dieser Situation sehen wir als Notwendigkeit, folgende Schritte zur Sicherheit unseres Volkes sowie zur endgültigen Lösung des Problems einzuleiten:

1. Die sofortige Erfassung und vollständige Entschädigung für die Besetzer, die sich in gutem Glauben in unserem Gebiet befinden;

2. Wir schliessen uns dem Wunsch der Xukuru-Gemeinschaften von Vila de Cimbres, Cajueiro und Guarda an und wollen wie sie eine neue Aldeia errichten. Da es für die Xukuru von Ororubá nicht genügend demarkierte Fläche gibt, fordern wir die Zusicherung eines neuen Gebietes seitens der Bundesregierung nur für diese Gemeinschaft;

3. Die Umsetzung folgender Massnahmen zur Sicherung unseres Gebietes:

3.1. Verhandlungen mit der Regierung des Bundesstaates, um eine alternative Trasse für die PE 219 ausserhalb des Xukuru-Gebietes zu finden, damit unser Volk nicht von Fremden belästigt wird;

3.2 Wächterhäuschen an den wichtigsten Zugängen zum indigenen Gebiet, damit die Indios entsprechend ihrer sozialen Organisation selbst die Kontrolle übernehmen können;

3.3. entsprechende Voraussetzungen, damit die Indios selbst für den Schutz der physischen Integrität ihrer traditionellen Vertreter laut ihrer Organisationsform sorgen können;

3.4. ein Kommunikationssystem entsprechend den Bedürfnissen aller Aldeias, darunter

3.4.1. die Einrichtung für die Betreibung eines Hörfunks;

3.4.2. die Konzession für einen freien Hörfunksender;

3.4.3. öffentliche Telefonzellen in allen Aldeias;

4. Die Ernennung eines neutralen Staatsanwalts und Kommissars aus einer anderen Region;

5. Organisation des Transports innerhalb und ausserhalb der Aldeia für unseren Kaziken und andere Vertretern der Xukuru.


Schreiben an folgende Anschriften richten:

Presidência da República
Presidente Luiz Inácio Lula da Silva
Praça dos Três Poderes
Palácio do Planalto ­ 3º andar
BR 70.150-900 Brasília ­ DF
Brasil
Fax: 0055 61 411 2222
E-mail:protocolo@planalto.gov. oder pr@planalto.gov.br


Ministério da Justiça
Ministro Márcio Thomaz Bastos
Esplanada do Ministérios ­ Bloco T - 4º andar
BR 70.064-900 Brasília ­ DF
Brasil
Fax: 0055 61 322 6817 oder 0055 61 224 4784
E-mail: gabinetemj@mj.gov.br


Secretaria Especial de Direitos Humanos Ministro Nilmário Miranda
Fax: 0055 61 223 2260
E-mail: direitoshumanos@mj.gov.br


Fundação Nacional do Índio (Funai)
Präsident Eduardo Almeida
SEPS Quadra 702/902 Projeção A, Ed. Lex
BR 70.390-025 Brasília ­ DF
Brasil
Fax: 0055 61 226 8782 oder 0055 61 313 3660
E-mail: pres@funai.gov.br


Procuradoria Geral da República
Procurador Geraldo Brindeiro
SAF Sul - Quadra 04 Conj. C
BR 70.050-900 Brasília ­ DF
Brasil
Fax: 0055 61 3031 6493
E-mail: gbrindeiro@pgr.mpf.gov.br



Brasília, 20 Februar 2003.
Indianermissionsrat - CIMI


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