Info-Brief  Nr. 549


Richterliche Entscheidung garantiert Pataxó Hã-Hã-Hãe Landbesitz

Das Gutachten der Reintegration zum Besitz des indigenen Gebietes Caramuru Catarina-Paraguaçu der Pataxó Hã-Hã-Hãe, das Richter Pedro Calmon Holiday zugunsten des Fazendeiros Jaime do Amor mit Wirkung am 13.01.2003 erteilte, wurde heute vom Präsidenten des Regionalen Bundesgerichtes der 1. Region, Catão Alves, aufgehoben.

Um das Gutachten zu suspendieren, hat der Präsident alle Rechtsmittel ausgeschöpft und begründete seine Entscheidung mit der Sorge um den Tod weiterer Indios. "Die erschwerenden Umstände lassen die Ausnahme einer Befugnis mit aufhebender Wirkung zu, um vor allem die drohende physische Gewalt gegen Indios zu verhindern (...). Die Ausführung des Gutachtens könnte irreparable Schäden für die indigenen Völker mit sich bringen. Sie würden von ihrem Lebensraum vertrieben, ihr Land würde zerstört und das könnte ihre Dezimierung zur Folge haben, wie es im Land seit 1500 geschehen ist".

Zum Dank für diese gerichtliche Entscheidung tanzten die indigenen Vertreter den Toré. Mehr als 20 Tage lang waren dreizehn Vertreter der Pataxó Hã-Hã-Hãe in Brasília und bemühten sich gemeinsam mit dem CIMI um eine Lösung zugunsten ihres Volkes. Sie führten Gespräche mit Richtern des Regionalen Bundesgerichtes der 1. Region und informierten über die Situation in ihrem Gebiet.

Dona Minervina, die Mutter von Galdino, der 1997 in Brasília ermordet wurde, verfolgte das Verfahren und bezeichnete die Entscheidung als "Sieg" für ihr Volk. "Für mich ist sie eine Ermutigung. Gott hat uns den Weg zum Sieg gezeigt".

Auch für den CIMI ist dieses Ergebnis ein wichtiger Schritt zur Garantie des Landes der Pataxó Hã-Hã-Hãe.


Generalversammlung in Roraima befasst sich mit der Zukunft der indigenen Bewegung im Bundesstaat

Vom 05.-08.02.2003 findet in der Aldeia Pium, in Alto Alegre (RR) die 32. Generalversammlung der Indigenen Völker von Roraima statt, an der über 700 Vertreter von zehn Völkern (Makuxi, Wapixana, Yanomami, Xereu, Atuaiu, Wai Wai, Manayana, Jaricuna, Taurepang und Ingarikó), teilnehmen. Zu Gast sind Indios aus Venezuela und Surinam. Zu den Diskussionen eingeladen wurden auch Vertreter der Staatsanwaltschaft, der Nationalen Gesundheitsstiftung, des Indianerrates von Amazonien, des CIMI, des Brasilianischen Umweltinstitutes und des Sozio-ökologischen Institutes.

Die wichtigsten Punkte im heurigen Jahr sind: Kasernen in indigenen Gebieten, Bildung, Gesundheit, Demarkierung und indigene Rechte. Behandelt wird auch das Verhalten der sieben grossen Reisproduzenten sowie die Ausdehnung der Akazienplantagen der Zelluloseindustrie.

Während der Generalversammlung wird auch das neue Direktorium bekanntgegeben, das durch Direktwahl aller Indios über 16 Jahre ermittelt wurde.

Nilmário Miranda, vom Staatlichen Sekretariat für Menschenrechte kommt in Vertretung des Präsidenten. Für die Indios ist ihre Anwesenheit ein positives Signal der Bundesregierung, um die Verbrechen gegen die indigenen Völker in Roraima aufzuklären. Die neue Regierung war bereits in ihren ersten Tagen mit der immer noch nicht erfolgten Homologation von Raposa/Serra do Sol und der Ermordung des Macuxi Aldo Mota konfrontiert.

Brasília, Brasilia, 06. Februar 2003
Indianermissionsrat - CIMI


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