Info-Brief  Nr. 548


Pro REGENWALD ehrt Indios von Roraima

Die Nicht-Regierungs-Organisation Pro REGENWALD, mit Sitz in München, hat den Indios von Roraima den Preis "Widerstand" verliehen, als Anerkennung für den jahrzehntelangen Einsatz für die Demarkierung ihres traditionellen Gebietes, der begleitet war von Gewalt und Vorurteilen. Fazendeiros, Garimpeiros, das Heer und Politiker des Bundesstaates haben diesen Einsatz stets behindert.

Kazike Jaci José de Souza, Koordinator des CIR, hat den Preis bei der Eröffnung des Weltsozialforums in Porto Alegre (RS) am 27.01.2003 in Empfang genommen. Seit zehn Jahren unterstützt Pro REGENWALD die Indios von Roraima und startete jüngst eine Kampagne via Internet für die Indios Macuxi, Wapixana, Ingaricó, Taurepang, Patamona und andere Bewohner von Raposa/Serra do Sol. "Wir hoffen, dass der brasilianische Präsident bald das Dekret der Homologation von Raposa/Serra do Sol unterzeichnet. Dieser Preis soll alle anderen Völker weiter zum Einsatz anspornen, auch wenn es nicht immer sofort Erfolge gibt", betonte der Vertreter von Pro REGENWALD, Lászlò Maráz.

Raposa/Serra do Sol erstreckt sich im Norden des Bundesstaates Roraima über rund 1,7 Millionen ha und ist der Lebensraum von 14.000 Indios. In den letzten 30 Jahren forderten die Landkonflikte das Leben von Dutzenden indigenen Vertretern. Am 02.01.2003 starb der Macuxi Aldo da Silva Mota.

"Der CIR hat auch in schwierigen Situationen niemals aufgegeben und gab trotz Niederlagen allen Unterdrückten ein Beispiel der Hoffnung", sagte Lászlò Maráz. Jaci José de Souza von der Aldeia Maturuca bezeichnete die Initiative von Pro REGENWALD als "grossartiges Zeichen der Solidarität". "Wir sind ermutigt, denn es gibt in Brasilien und in anderen Ländern Menschen, die uns und unsere Rechte anerkennen. Das sollten auch die Politiker in Roraima zur Kenntnis nehmen und all jene, die unsere Gebiete kontrollieren wollen", so der Kazike.Bei der Preisverleihung anwesend waren Vertreter von 32 Völkern, die auch am Weltsozialforum teilnahmen.


Nationale Indigene Konferenz für April geplant

Die Kommission Nachkonferenz lädt vom 06.-12.04.2003 zu einer nationale Versammlung in Brasília ein und erwartet an die 1.500 Vertreter von indigenen Völkern aus ganz Brasilien. Die Entscheidung wurde im Rahmen Dritten Weltsozialforum vom 23.-27.01.2003 in Porto Alegre getroffen.

Die indigenen Vertreter haben bereits Themen für das Treffen vereinbart. Der wichtigste Punkt wird die Gründung eines Rates für Indigene Politik sein, der für die Bereiche Gesundheit, Bildung und Selbstunterhalt zuständig sein soll. Behandelt wird neben dem Statut der Indigenen Völker auch die Einrichtung eines indigenen Parlaments sowie die Anerkennung von wiedererstarkten Völkern. Die Ergebnisse werden der Bundesregierung zur Umsetzung übermittelt. Die indigenen Vertreter fordern sofort wirksame Aktivitäten, um der Gewalt ein Ende zu setzen, deren Bilanz in den ersten Tagen des Jahres 2003 bereits drei tote Indios sind.

Brasília, Brasilia, 30. Januar 2003
Indianermissionsrat - CIMI


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