Info-Brief  Nr. 542


Eine Regierung voller Widersprüche

Jene Regierung, die das seit 1998 demarkierte Gebiet Raposa/Serra do Sol nicht homologiert, hat den Indianerrat von Roraima (CIR) für seinen Einsatz um die Landfrage nun ausgezeichnet. Der CIR, als wichtigster Vertreter der indigenen Gemeinschaften bei den Verhandlungen über Demarkierung, Gesundheit, Bildung, Selbstunterhalt der Gemeinschaft und bessere Versorgung mit den zuständigen Autoritäten und Organen wurde für den Nationalen Preis für Menschenrechte vorgeschlagen. Das ist einer der Widersprüche dieser Regierung, die sich acht Jahre lang wenig um die Anliegen der indigenen Völker in Brasilien sorgte.

Mit 14.000 Indios von Raposa/Serra do Sol tritt der CIR seit 1998 für die Homologation des Gebietes ein. Dieser Einsatz war und ist den antiindigenen Gruppen ein Dorn im Auge, deren Angriffe gegen die indigenen Völker in den letzten Wochen zugenommen haben, nachdem das Oberste Gericht den Antrag der Regierung des Bundesstaates auf Reintegration von Besitz ablehnte. Man erwartet, dass die Regierung vor dem Ende ihres Mandats das Gebiet nun doch noch homologieren wird.

Für den CIR-Anwalt Joenia ist dieser Preis eine Anerkennung der Arbeit des CIR und der indigenen Völker für die Durchsetzung ihrer Rechte, "aber ein besserer Preis wäre die Homologation von Raposa/Serra do Sol. Laut Noberto Wapixana, Vize-Koordinator des CIR, sind "die indigenen Gemeinschaften in Roraima erst dann mit der Auszeichnung zufrieden, wenn ihr Land homologiert ist.


Kongress anlässlich 30 Jahre CIMI

"Erinnerung, Mission und Utopie hat Dom Franco Masserdotti, Präsident des Indianermissionsrates - CIMI als Prinzipien bei der Eröffnung des Kongresses zum Gedenken an die Gründung der Organisation vor 30 Jahren hervorgehoben.

Unter den Teilnehmern Missionare, indigene Vertreter, Autoritäten und Verbündete der indigenen Anliegen. Der Vertreter des indigenen Senators von Acre, Antonio ApurinÆ, lobte die Arbeit des CIMI, der sich verdient machte um die Bewahrung der Kultur und der Geschichte des Widerstandes der Völker. "Der CIMI ist Teil der Geschichte, die nicht sterben wird", sagte Antonio ApurinÆ und gratulierte der "grossen Partnerschaft zwischen dem CIMI und den indigenen Völkern, die für uns alle ein Grund zum feiern ist. Die Indios tanzten den Tor‚ (indigenes Ritual) Patax¢, der sich mit einem Buch der Bibel auseinandersetzte, in Erinnerung auf die Bedeutung des Einsatzes für Land: "Sag dem Volk, es soll aufbrechen, und wir sind" aufgebrochen.

Der Kongress dauert bis zum 15.12. und wird die Kampagne der Geschwisterlichkeit feierlich zum Abschluss bringen.

Brasília, 05. Dezember 2002
Indianermissionsrat - CIMI


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