Info-Brief  Nr. 539


Seminar über politische Partizipation der Indios

Über 100 Vertreter und Politiker von indigenen Völkern kamen zum Seminar Indios und Parlament, um über Organisation und Vertretung in den legislativen Instanzen des Landes zu diskutieren.

Erhoben wurden Möglichkeiten der indigenen Mitwirkung in der brasilianischen Politik, wie etwa die Einrichtung eines indigenen Parlaments, die Gründung einer indigenen Partei und eine garantierte Vertretung im Senat und in den Legislativen Versammlungen.

Um diese Vorschläge zu konkretisieren, wurde das Forum der Indigenen Artikulation gegründet, das 24 Mitglieder zählt - aus jedem Bundesstaat ein Vertreter. Wer in dieses Gremium entsandt wird, entscheidet die Basis in den Bundesstaaten.

Für Agnaldo Pataxó, indigener Gemeinderat der PT, hängt die Bedeutung des Forums vom Konsens unter den Völkern ab. "Wir brauchen klare und kohärente Richtlinien, um die Bewegung zu einen³. Ein Beweis ihrer gegenwärtigen Schwäche ist, dass es "in Brasilien nur 80 indigene Gemeinderäte, 60 Vize-Bürgermeister und 1 Bürgermeister" gibt.

Das Seminar verabschiedete zehn Vorschläge, die an das Team des Übergangs der nächsten Regierung geleitet werden, darunter Neustrukturierung der FUNAI im Rang eines Ministeriums; Nominierung eines indigenen Präsidenten für die FUNAI; für die indigenen Erfordernisse entsprechende Finanzen; Sofortprogramm zur Regulierung und zum Schutz aller indigenen Gebiete; Verabschiedung des neuen Statuts der Indigenen Gesellschaften; Reform des Indigenen Rates der FUNAI sowie eine offizielle Politik für die indigenen Völker.

Als Gäste beim Seminar waren Francisco Rojas Birri und Felix Cuaical Taraupes, Senatoren von Kolumbien, Miguel Angel Raconcoj Alonzo, 2. Vize-Minister für Kultur und Sport aus Guatemala, José Bailaba, Abgeordneter aus Bolivien, um über die Erfahrungen der Indios im politischen Leben in ihren Ländern zu berichten. "Unsere Beiträge sind wichtig. Aber für die brasilianischen Indios ist es noch wichtiger, dass sich eine Kommission mit dem nationalen politischen System befasst und Möglichkeiten sucht, um einen eigenen Raum zu erobern", sagte Miguel Angel.

Das Seminar fand vom 18.-19.11.2002 im Auditorium Petrônio Portela im Bundessenat in Brasília statt. Unter den Organisatoren das Institut für Sozioökonomische Studien (INESC), Die Koordination der Indigenen Organisationen vom brasilianischen Amazonien (COIAB), der Verband der Indigenen Völker und Organisationen vom Nordosten und Minas Gerais (APOIME) und die Koordination der Indigenen Organisationen von Amazonien (COICA).


Indigener Druck bringt Erfolg

Der Einsatz der indigenen Völker für die Demarkierung und Identifizierung ihrer Gebiete zeigt nach ständigem Druck auf die Regierungsorgane Erfolg. Am 07.11.2002 waren 30 indigene Vertreter Guarani und Kaingang vom Osten von Santa Catarina in Brasília, um den FUNAI-Präsidenten und den Justizminister zur Weiterführung der Regelung der Gebiete Toldo Chimbangue II, Toldo Pinhal, Toldo Imbu, Aldeia Condá, Guarani do Araça¹í und Palmas zu drängen.

Während der Audienz sagte der Justizminister die Rückkehr der Arbeitsgruppe in das Gebiet Araça¹í der Guarani zu. Am 19.11. veröffentlichte die FUNAI den entsprechenden Erlass für die territorialen und sozio-ökonomischen Erhebungen. Am 18.11. unterzeichnete der Justizminister den deklaratorischen Erlass für das Gebiet Toldo Chimbangue II.

Die Beständigkeit und der Mut der Kaingang und Guarani trägt allen Gegnern der Demarkierung in dieser Region zum Trotz Früchte. Der deklaratorische Erlass ist ein wichtiger Schritt. "Es wurde lange verzögert, aber man muss uns respektieren, denn sie wissen, das sie auf unsere Gebiete treten³, so Idalino, der Kazike der Kaingang.

Der Einsatz hat sich auch für die Gebiete Manoki und Cacique Fontoura in Mato Grosso gelohnt. Der FUNAI-Präsident veröffentlichte den Bescheid, der die Identifikation dieser Territorien bestätigt.

Brasília, 21. November 2002
Indianermissionsrat - CIMI


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