Info-Brief  Nr. 535


Steigende Gewalt gegen Indios Pataxó

Angesichts der dramatischen Lage der Pataxó von Monte Pascoal hat die Front des Widerstandes und des Einsatzes Pataxó Briefe mit Forderungen und Klagen an die Regionale Verwaltung der FUNAI in Eunápolis, an den FUNAI-Präsidenten, die Staatsanwaltschaft der Republik in Ilhéus und die Kommission für Menschenrechte der Legislativen Versammlung von Bahia gerichtet.

Die Indios fordern von den zuständigen Organen sofortige Massnahmen hinsichtlich der Ereignisse in den Aldeias Pataxó im Gebiet Monte Pascoal. Über die polizeiliche Behandlung schreiben sie: "Wieder einmal werden wir von den Fazendeiros beschuldigt und von der Militärpolizei von Itamaraju verfolgt. Als Wachhunde der Fazendas wollen sie uns von unserem Gebiet vertreiben, das unser Volk zurückgewonnen hat. Die Polizei erklärte, dass sie die Fazendas verteidigen, die Wachen verstärken, die Indios kontrollieren und verfolgen werde. Mit dieser Haltung wird nur den Indios geschadet, als ob wir Aussenseiter oder Banditen wären.³

Die Pataxó wollen einen verstärkten Einsatz der Autoritäten. "Genug mit Gewalt und Aggressionen. Wieder einmal rufen wir nach Gerechtigkeit und wenden uns mit diesem Dokument an die zuständigen Autoritäten, das Anklage und Alarm ist, angesichts des Ausmasses und des täglich zunehmenden Problems.³

Obwohl manche nicht mehr daran glauben, hoffen die Pataxó doch noch auf eine Lösung. Die Regierungsorgane müssten endlich Position beziehen und ihre Aufgaben erfüllen. "Wir glauben, dass es möglich ist, die Situation zu lösen - im Dialog, mit Weisheit und Aufrichtigkeit, wie uns unsere Vorfahren lehrten³, heisst es abschliessend im Dokument.


CNBB ersucht Fernando Henrique Cardoso um Aufhebung des Dekrets

In einem von Dom Jayme Chemello, Präsident der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB) unterzeichneten Brief wird die Präsidentschaft der Republik ersucht, das Dekret 4.412 aufzuheben, das die Anwesenheit von Militärs und Bundespolizei in indigenen Gebieten erlaubt.

Für die CNBB, enthält "das Dokument nicht nur verfassungswidrige Aspekte, sondern stellt auch eine Bedrohung der Integrität der Gebiete und des Lebens der indigenen Völker dar³.

In dem Schreiben wird auch an den Einsatz katholischer Organisationen bei der Kampagne der Geschwisterlichkeit erinnert, die in diesem Jahr die "Geschwisterlichkeit und die Indigenen Völker³ als Thema hatte und die Garantie der Rechte sowie die Verabschiedung des neuen Statut der Indigenen Völker in den Mittelpunkt zahlreicher Aktivitäten stellte.

Den Brief mit der Bitte um Aufhebung des Dekrets hat die Bischöfliche Pastoralkommission im Kontext 50 Jahre CNBB verabschiedet. Die Bischöfe erklären sich solidarisch mit den Positionen indigener Organisationen, etwa dem Indianermissionsrat von Roraima oder dem Indianermissionsrat - CIMI.

Für CIMI-Exekutivsekretär Egon Heck ist "die Aufhebung des Dekrets eine Bedingung, um im Kongress und mit den indigenen Völkern die Diskussion wieder aufzunehmen, entsprechend der Bedeutung der Frage³.

Brasília, 24. Oktober 2002
Indianermissionsrat - CIMI


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