Info-Brief  Nr. 532


Für das Leben der indigenen Völker in Roraima

Bezugnehmend auf die nationale und internationale Medienberichterstattung über die sexuelle Gewalt von Soldaten gegen Indias Yanomami und die Anwesenheit von Militärs in indigenen Gebieten veröffentlichte der Indianermissionsrat - CIMI seine Position.

Einleitend äussert der CIMI sein Befremden über die Aussagen des Verteidigungsministers. "Wir beklagen, dass der Verteidigungsminister voller Vorurteile und kolonialistisch über die indigenen Völker spricht und die sexuelle Gewalt der Militärs gegen die Yanomami als natürlich hinstellt. Diese Aggression ist das Ergebnis einer Haltung und Struktur, die überdacht werden muss, auf der Grundlage der Verfassung, die die soziokulturelle Vielfalt in unserem Land respektiert und schätzt, unsere Souveränität schütz und für die ganze Bevölkerung im Land gültig ist³.

CIMI wird den Einsatz der indigenen Völker von Raposa/Serra do Sol für die Garantie ihrer Gebiete unterstützen und fordert die erneute Diskussion des Kasernenbaus nahe der Aldeia Uiramutã, denn "die Geschichte zeigt, dass die Invasion und Besetzung durch Nichtindios eine Strategie der Missachtung von indigenen Territorien ist³.


Pataxó verhandeln in Brasília über Landkonflikt

Die Kaziken Joel Braz aus der Aldeia Nova, Lidio Pereira dos Santos aus der Aldeia Pequi, Edvaldo Braz aus der Aldeia Corumbauzinho und Reinaldo Rocha da Silva aus der Aldeia Craveiro führten am 01.10.2002 mit Vertretern der FUNAI, des INCRA und der Bundesstaatsanwaltschaft Gespräche über die Probleme mit den Landlosen in der Region Monte Pascoal im Süden von Bahia. "Wir sind nach Brasília gekommen, um die Autoritäten über die angespannte Situation in den Aldeias zu informieren, damit sie Massnahmen ergreifen³, so Kazike Joel Braz, der Koordinator der Front des Widerstandes und Einsatzes Pataxó

Am 16.09.2002 vertrieben die Pataxó zwölf landlose Familien aus ihrem Gebiet, die vom INCRA unrechtmässig angesiedelt wurden. Die Landarbeiter wollen am 07.10. wieder in das Gebiet zurück. Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, wollen die Pataxó einen Vertrag mit allen Beteiligten. Sollten keine Schritte gesetzt werden, befürchtet Joel Braz, dass "viel Blut vergossen wird³.

Bei der Versammlung am 01.10. am Sitz des INCRA ging es um die Nichterfüllung der "Erklärung der Leitungsvereinbarung³ vom Oktober 1999. Damals verpflichtete sich das Organ, die Landlosen aus dem indigenen Gebiet umzusiedeln. Der INCRA-Vertreter Arlindo Gomes Miranda will die Erhebung der Identifizierung der Gebietsgrenzen der FUNAI-Technikergruppe abwarten und danach die Umsiedlung in Angriff nehmen.

Angesicht der gespannten Lage soll die Bundespolizei in die Region entsandt werden, um die physische Integrität der Indios und Landlosen zu garantieren. Das INCRA versprach die Anwesenheit des Nationalen Agrarreferenten Jercino José da Silva Filho. Die Verhandlungen mit der FUNAI, dem INCRA und den anderen Beteiligten werden am 07.10. fortgesetzt.

Am 02.10. informierte der INCRA-Vertreter den Direktor für Grundstücksangelegenheiten der FUNAI, Noraldino Cruvinel, dass die INCRA-Verwaltung in Bahia beim Bundesgericht in Ilhéus ein Gutachten zur Reintegration von Besitz beantragt hat. Im Vertrag vom Oktober 1999 zwischen dem INCRA und der Bundesstaatsanwaltschaft hat das INCRA allerdings zugestimmt, keine Verfahren beim Bundesgericht in Ilhéus anzustrengen.

"Trotz der guten Absichten seitens der Bundesorgane, müssen wir aufgrund der bisherigen Untätigkeit und der Kommunikationsprobleme zwischen den Organen aufmerksam bleiben und geplante Aktionen durchführen³, sagte CIMI-Exekutivsekretär Egon Heck.

Brasília, 03. Oktober 2002
Indianermissionsrat - CIMI


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