Info-Brief  Nr. 529


Weitere Rückgewinnung der Pataxó in Bahia

Die Pataxó der Aldeia Nova in der Region Monte Pascoal (BA) haben die Fazenda Novo Horizonte im Besitz von Mauro Rossoni, der als Anführer der antiindigenen Bewegung bekannt ist, zurückgewonnen, nachdem die Bundesjustiz von Ilhéus dem Fazendeiro Manoel Batista, der die Fazenda Santo Agostinho für sich beansprucht, ein Gutachten der Reintegration von Besitz gewährte.

Das von Bundesrichter Dr. Pedro Calmon ausgestellte Gutachten zugunsten von Manoel Batista, Präfekt von Itanhém (BA), betrifft ein Gebiet, das die Pataxó am 15.04.2002 zurückgewonnen haben. Die Situation ist gespannt. Drei Männer im Auftrag des Fazendeiros wollten in das zurückgewonnene Gebiet eindringen und wurden von den Indios einige Stunden festgehalten.

Valdir Mesquita, der Anwalt zur Verteidigung der Rechte der Indios hat eine einstweilige Verfügung hinsichtlich der Fazenda Novo Horizonte eingeleitet. Laut Joel Braz, einer der Koordinatoren der Front des Widerstandes und des Einsatzes Pataxó, ist die baldige Durchsetzung des Gutachtens zu erwarten. Die Indios sind bereit, dem Abzug zu widerstehen.

In der Aldeia Pequi, in der Gemeinde Prado, sind 30 Familien Pataxó nicht bereit, sich dem Druck des Fazendeiro Normando Carvalho zu beugen. Er will das zurückgewonnene Gebiet für sich.

Die Vertreter der Front des Widerstandes und des Einsatzes Pataxó fordern in Schreiben an den Justizminister, die FUNAI in Brasília, die Staatsanwaltschaft in Ilhéus sowie die FUNAI-Verwaltung in Eunápolis eine Versammlung mit diesen Organen. Die Vertreter betonten, dass sie die zurückgewonnenen Gebiet nicht verlassen werden, da das Territorium von Monte Pascoal den Pataxó gehört. Laut Indios könne nur die Versammlung eine grössere Auseinandersetzung verhindern.

Von der FUNAI erwarten die Indios Massnahmen, um einen Konflikt zu verhindern, sollte der Fazendeiro seine Drohungen erfüllen. Bewaffnete Männer halten sich um das Gebiet herum auf und schiessen in der Nacht auf das Lager. Die Pataxó drängen auf die Anwesenheit der Bundespolizei und fordern von der Bundesregierung die Weiterführung der Demarkierung.


Morddrohungen gegen Vertreter Xukuru

Seit langem leiden die Xukuru unter dem Druck wirtschaftlicher und politischer Interessen. In einem anonymen handschriftlichen Brief, an der Haustür von Francisco Roberto Macena in der Aldeia Capim de Planta, am 27.08.2002 hinterlegt, wird mit der Ermordung von Francisco und anderen Vertretern dieser und der Aldeia Pé de Serra do Nogueira gedroht.

Der Verfasser schwört Rache für den Tod von Zé de Riva, den Hauptbeschuldigten für das Verbrechen gegen Xicão. Er wurde im Gefängnis tot aufgefunden. "Roberto, Galego, André, Xico Maciel und Agnaldo. Ihr wollte die Herren der Welt sein. Ich werde euch um einen Kopf kürzer machen, sobald ich im Dorf bin.³, heisst es im Brief.

"Es ist nicht nur ein erklärter Konflikt mit den Fazendeiros der Region. Auch die Präfektur, die Regierung des Bundesstaates, die Staatsanwaltschaft und die Bundespolizei sind gegen das Volk Xukuru. Darum können wir keinen Verdächtigen nennen³, so Kazike Marco Xukuru. Die Morde von Xicão (1998) und Xico Quelé (2001) sind noch nicht geklärt. "Wir sind vielen Interessen und Gefahren ausgesetzt, aber wir lassen uns nicht am Einsatz hindern³, sagt Marco abschliessend.

Bei einer Audienz am 11.09.2002 in der 6. Kammer der Generalstaatsanwaltschaft der Republik klagten die indigenen Vertreter Xukuru, Truká und Kambiwá über die Drohungen und forderten die sofortige Aufklärung, um weitere Morde zu verhindern. Kritik übten die Vertreter an der Untätigkeit der Mitglieder der Staatsanwaltschaft der Republik in Pernambuco.

Brasília, 12. September 2002
Indianermissionsrat - CIMI


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