Info-Brief  Nr. 518


Indigenes Bildungswesen im Mittelpunkt eines Treffens

Vom 27.-30.06.2002 treffen sich rund 100 indigene Lehrer und 20 CIMI-Missionare aus dem ganzen Land im Bildungszentrum Vicente Cañas in Luziânia (GO), um Erfahrungen über das indigene Schulwesen auszutauschen und Wege der indigenen Bildung in Brasilien zu diskutieren. Das Treffen unter dem Thema Die Bildung beim Aufbau eines Landes ohne Böses³ hat die Nationale Artikulation für Bildung (ANE) des CIMI organisiert.

Anwesend sind Lehrer von allen Ebenen des Bildungswesens, von den Grundschulen bis hin zu den Universitäten. Gekommen sind auch Vertreter der Myky, die wenige Kontakte zu der sie umgebenden Gesellschaft haben. Die Lehrer sind der Auffassung, dass die Schule nicht vom sozialen Kontext getrennt werden kann. Darum wurden auch indigene Politiker und Vertreter der Kommission der Nachfolgekonferenz eingeladen, die für die Nacharbeit der Indigenen Konferenz 2000 verantwortlich ist.

Unter den Teilnehmern sind auch viele Junglehrer. Sie verdanken ihre Ausbildung unter anderem auch dem Einsatz indigener Vertreter, von denen einige ihr Leben für die indigenen Anliegen gaben.

Vormittags werden allgemeine Themen wie Pädagogik , indigener Schulalltag, Lehrerbildung, Gesetzgebung und öffentliche indigene Schulpolitik diskutiert. Die Nachmittage dienen dem Erfahrungsaustausch. Abends können die Lehrer Musik, Tänze und andere kulturelle Ausdrucksformen ihrer Völker vorstellen.

Die Lehrer werden sich auch mit dem Kapitel über die indigene Bildung befassen, das die Nationale Indigene Versammlung 2001 für das Statut der Indigenen Völker vorgeschlagen hat.


Kaingang fordern mit Strassensperre Vertragserfüllung seitens der FUNAI

Aus Protest gegen die FUNAI haben die Kaingang der Gemeinschaft von Votouro am 25.06.2002 die Strasse zwischen den Gemeinden Faxinalzinho und Benjamin Constant do Sul (RS) blockiert. Im April waren Vertreter der Gemeinschaft in Brasília und erhielten vom indigenen Organ die Zusage für die Gründung einer Arbeitsgruppe zur Revision der Kennzeichnung ihres Gebietes. Die FUNAI hat das Versprechen bisher nicht eingelöst. Um auf ihre Probleme infolge der territorialen Beschränkung aufmerksam zu machen, sperrten die Kaingang die Strasse.

Laut Indios entspreche die derzeitige Kennzeichnung nicht der tatsächlichen Dimension ihres traditionellen Landes. Aufgrund des schnellen demographischen Wachstums sei der demarkierte Teil ihres Gebietes unzureichend, um ihre traditionelle Lebensweise zu pflegen, wie die brasilianische Verfassung den Indios zugesteht.

Die Vertreter der Kaingang sind offen für weitere Verhandlungen. Dazu erwarten sie einen FUNAI-Vertreter aus Brasília in Passo Fundo, einer Stadt nahe von Votouro. Die Kaingang wollen die Strasse erst nach einem neuen Vertrag freigeben.

Brasília, 27. Juni 2002
Indianermissionsrat - CIMI


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