Info-Brief  Nr. 513


Demarkierung von Araça´i aufgehoben

Am 21.05.2002, nach einem Gespräch mit den Bundesabgeordneten Gervásio Silva (PFL-SC), Antônio Carlos Konder Reis (PFL-SC), Hugo Biehl (PPB-SC) und einigen Präfekten aus Santa Catarina - erklärte Gegner der Guarani -, veranlasste Justizminister Miguel Real Jr den FUNAI-Präsidenten Glênio Costa Alvarez zur Beendigung der Arbeiten der Demarkierung vom indigenen Gebiet Araça´í in den Gemeinden Cunha Porã und Saudades (SC).

Die Entscheidung hat keine legale Grundlage und ist gegen den Erlass Nº 928 vom 06.09.2000, der die Arbeit der Identifikation des indigenen Gebietes festlegt.

In einer Erklärung beklagt das Regional CIMI-Süd die Haltung des Justizministers. Miguel Reale Jr hat eine ehrenwerten akademische und juristische Laufbahn³. Darum befremde seine Bestimmung, die Demarkierung zu stoppen, ohne Kenntnis aller administrativen und juristischen Fragen und ohne alle Betroffenen zu hören³. Er disqualifiziere die Instanz seines Ministeriums, die FUNAI, verantwortlich für die wichtigen und notwendigen Erfordernisse für eine laufende Demarkierung³, heisst es im Dokument.

Weiters kritisiert CIMI-Süd die Instanzen der Macht in unserem Land, die täglich Unfähigkeit und Unglaubwürdigkeit beweisen, wenn sie sich den Interessen von Politik, Wahlen und Wirtschaft beugen. Dadurch werden die Verfassungsrechte, vor allem der Ärmsten, systematisch missachtet. Das machen Sie, Herr Justizminister, derzeit mit dem Volk der Guarani vom Gebiet Araça´i.³

CIMI macht Minister Miguel Reale Jr verantwortlich für mögliche Gewaltakte, die nach dieser Entscheidung folgen könnten.

Bundesjustiz verfügt Fortsetzung der Demarkierung von Ñanderu Marangatu

Bundesrichterin Marianina Galante hat am 20.05.2002 das Gutachten der Bundesjustiz von Dourados aufgehoben, das seit dem Vorjahr das Verfahren der Demarkierung von Ñanderu Marangatu, auch bekannt als Cerro Marangatu, verhindert. Dieses Land der Guarani-Kaiowá erstreckt sich in der Gemeinde Antônio João (MS) über 9.300 ha.

Die Entscheidung der Richterin vom Regionalen Bundesgericht der 3. Region war die Folge einer Berufung seitens der FUNAI. Nun muss der Justizminister den Erlass mit der Festlegung der territorialen Grenzen veröffentlichen. Dann wird die FUNAI die Arbeiten der Demarkierung fortsetzen.

Die Richterin wies die FUNAI an, die Demarkierung ohne Verzögerung³ durchzuführen und fordert von der Bundespolizei für die Sicherheit zur ungehinderten Arbeit der FUNAI zu sorgen.

Die Entscheidung von Richterin Marianina Galante ist ein grosser Erfolg für die Guarani-Kaiowá. Die Gemeinschaft leidet aufgrund des Landproblems und kann ihre traditionelle Lebensweise nicht pflegen, die ihr physisches und kulturelles Überleben garantiert.

Brasília, 23. Mai 2002
Indianermissionsrat - CIMI


.. zurück zum Überblick

Inhaltliche Rückfragen zum Text (am besten auf Portugiesisch oder Englisch) an e-mail:


Webmaster dieser Seite ist Pro REGENWALD

Wir freuen uns über Kommentare und Anfragen insbesondere über Rückmeldungen von potentiellen UnterstützerInnen - schicken Sie doch jetzt eine E-mail an