 |
Info-Brief Nr. 510 |
Weitere Festnahme im Mordfall Xicão
Die Bundespolizei hat am 29.04.2002 die Festnahme eines weiteren Beteiligten im Mordfall Xicão Xukuru mitgeteilt. Es handelt sich um Evandro Tenório de Brito, auch als Vando de Ageu bekannt. Der Pistoleiro gestand, für eine Operation zur 'Vernichtung von Beweisen' Geld bekommen zu haben. Er sollte Rivaldo Cavalcanti de Siqueira, einen der Mörder von Xicão, töten. Der Plan ist misslungen. Siqueira, auch Riva de Alceu genannt, wurde in Bom Jesus (Rio Grande do Norte) verhaftet.
Riva bestätigte der Polizei, mit José Libório Galindo am 20.05.1998 den Kaziken der Xukuru ermordet zu haben. Den Auftrag gab ein Fazendeiro der Region. José Libório starb im Landesinneren von Maranhão im Oktober 2001.
Die Zeitung Diário de Pernambuco berichtete von der Verhaftung von Evandro Tenório de Brito am 24.04.2002 in der Gemeinde Alagoinha. Das Verhör fand in Anwesenheit eines Vertreters der Bundesstaatsanwaltschaft und eines Pflichtverteidigers statt. Seinen Angaben zufolge erhielt er vom Auftraggeber des Mordes an Xicão die Anweisung, Rivaldo Cavalcanti de Siqueira zu töten, sollte dieser den Nordosten nicht verlassen.
Die Aussagen von Rivaldo und Evandro erhärten die Beweise gegen den Fazendeiro, der die Hinrichtung von Xicão veranlasste. Der Leiter der Bundespolizei in Pernambuco, Wilson Salles Damázio erklärte hingegen, dass er Evandro nicht länger festhalten wolle, solange keine 'objektiven Beweise' vorliegen, die eine 'Verurteilung des Verdächtigen garantieren'.
Der Indianermissionsrat und andere indigene Organisationen befürchten nicht nur eine Verzögerung des Falles sondern auch die Flucht des Fazendeiros, der sich damit seiner Bestrafung entziehen könnte. Die Autoritäten werden aufgefordert, auf der Grundlage der zwei Geständnisse dem Gesetz so schnell wie möglich zum Durchbruch zu verhelfen.
Brasília, 02. Mai 2002
Indianermissionsrat - CIMI
Inhaltliche Rückfragen zum Text (am besten auf Portugiesisch oder Englisch) an e-mail:
Webmaster dieser Seite ist Pro REGENWALD
Wir freuen uns über Kommentare und Anfragen insbesondere über Rückmeldungen von potentiellen UnterstützerInnen - schicken Sie doch jetzt eine E-mail an