Info-Brief  Nr. 507


Verhaftung im Mordfall Xicão Xukuru

Am 04.04.2002 hat die Bundespolizei Rivaldo Cavalcante de Siqueira verhaftet, der bei der Ermordung des indigenen Vertreters Francisco de Assis Araújo, Xicão Xukuru, am 20.05.1998 in Pesqueira (Pernambuco) mitgewirkt hat. Der als Riva de Alceu bekannte Mann vermittelte zwischen den Auftraggebern des Mordes und dem Pistoleiro José Libório, dem man für die abscheuliche Aufgabe R$ 10.000 zahlte. Laut Polizei ist Libório in Maranhão gestorben. Die Namen der Auftraggeber - Grossgrundbesitzer der Region - hält die Polizei noch unter Verschluss, um ihre Flucht vor dem Abschluss der Untersuchungen zu unterbinden.

Die nunmehrige Verhaftung erfolgte vier Jahre nach dem Verbrechen, das die nationale und internationale Öffentlichkeit schockierte. Xicão Xukuru war einer der entschiedensten Verfechter der indigenen Rechte im Nordosten. Durch seinen Einsatz für die Demarkierung des indigenen Gebiets Xukuru, das im Vorjahr von der Bundesregierung homologiert wurde, entfachte er Zorn und Unmut bei den Grossgrundbesitzern in Pernambuco.

Kurz nach dem Verbrechen ging die Polizei von der Hypothese aus, der Mord geschah aus Leidenschaft oder war das Ergebnis eines Streits unter den Xukuru. Dank der Arbeit von indigenen Organisationen und infolge des Drucks der Kommission für Menschenrechte der Vereinten Nationen auf die brasilianische Regierung schlug die Polizei bei den Ermittlungen eine andere Richtung ein und es wurde klar, dass die Tat im Zusammenhang mit dem Landproblem stand. In diesem Kontext versuchten die Fazendeiros der Region die indigene Bewegung mundtot zu machen durch die Ermordung von José Everaldo Xukuru, den Sohn des Pajé Pedro Rodrigues(1992), von FUNAI-Anwalt Gerald Rolim (1995) und von Chico Quelé Xukuru (August 2001).

Die Polizei muss sofort die Namen der Auftraggeber für die Ermordung von Xicão Xukuru bekannt geben und den Tod von Chico Quelé klären, um weitere Gewalt gegen die Gemeinschaft zu verhindern. Derzeit werden fünf Xukuru mit Mord bedroht: Kazike Marcos Luidson de Araújo, Vize-Kazike José Barbosa dos Santos, Pajé José Rodrigues Bispo, die Witwe von Xicão, Zenilda Maria de Araújo sowie der Präsident der Vereinigung der Völker Xukuru, Antônio Pereira de Araújo.


CIMI solidarisch mit Palästinenser

Paulo Suess, der Theologe des Indianermissionsrates, reiste diese Woche mit einer brasilianische Delegation nach Israel und Palästina, um den Palästinensern, die unter der brutalen Invasion und Aggression israelischer Streitkräfte leiden, die Solidarität des CIMI zu bekunden. Suess wird eine Botschaft übermitteln, die der CIMI-Präsident Bischof Franco Masserdotti und der CIMI-Exekutivsekretär Egon Heck unterzeichnet haben. Unter anderen gehören die Abgeordneten Milton Temer (PT-RJ) Hélio Costa (PMDB-MG), Antônio Carlos Pannunzio (PSDB-SP) und der Journalist José Arbex vom Organisationskomitee des Weltsozialforums der Delegation an.

Gemeinsam mit anderen internationalen Beobachtern werden die Brasilianer den seit Tagen von der israelischen Armee in seinem Büro in Ramallah im Westjordanland eingeschlossenen Präsident Yasser Arafat treffen. Der Brasilianer Mário Lill, von der Bewegung der Arbeiter ohne Land, hält sich bei Arafat auf und hat bereits mit der brasilianischen Delegation telefoniert. Lill will solange bei Arafat bleiben, bis dieser von der israelischen Regierung freigelassen wird.

Brasília, 11. April 2002
Indianermissionsrat - CIMI


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