Info-Brief  Nr. 503


Aldeia Uiramutã wehrt sich gegen Bedrohungen durch Heer

Bestürzt über die jüngst versuchte Invasion des Heeres in die Aldeia Uiramutã bewachen 40 Indios den Ort. Die Aldeia der Indios Makuxi liegt im indigenen Gebiet Raposa/Serra do Sol (RR), dessen Demarkierung vom Präsidenten der Republik noch nicht homologiert wurde.

Am 01.03. wollten Soldaten der 6. Sonderkaserne in die Aldeia eindringen, unter dem Vorwand, topografische Untersuchungen im Süden des Gebietes vorzunehmen. Die Präfektur der Gemeinde Uiramutã beabsichtigt, einen Flugplatz vor der Kaserne anzulegen. Vom Vorhaben sind 35 indigene Familien betroffen.

Heer und Präfektur haben ständig neue Pläne. Nach dem Bau einer Schule soll nun in 20 m Entfernung eine Landepiste entstehen. Die Gemeinde hat diesbezüglich einen Vertrag mit der Regierung des Bundesstaates abgeschlossen.

Um Auseinandersetzungen mit den Militärs zu verhindern, versammelte der Häuptling von Uiramutã, Orlando Pereira da Silva, die Gemeinschaft und andere Vertreter der Region. Die Indios entschieden gemeinsam, dem Landvermesser des Heeres den Zutritt zu erlauben. Der Techniker und drei Soldaten, einer davon bewaffnet, markierten genau jene Fläche für den geplanten Flugplatz.

Die Bewohner der Aldeia haben Angst und verstärken ihren Widerstand gegen die 6. Sonderkaserne innerhalb ihres Territoriums. Solidarischen Beistand erhalten sie von den benachbarten Indios aus Caraparu, Maloquinha, Pedra Branca, Morro, Cana, Urinduk, Caracanã, Makukem, Willimon und Enseada, die mit der Gemeinschaft abwechselnd Wache halten. Um die Landepiste zu verhindern, beginnen die Indios nun auf dem Gebiet des Projektes mit der Errichtung von Häusern.

Der Indianerrat von Roraima kritisiert das Vorgehen der Militärs. "Das Heer übt psychologischen Terror aus, um die Gemeinschaft von Uiramutã einzuschüchtern, damit sie ihren Plan, den Bau der 6. Sonderkaserne vor Gericht zu verhindern, aufgibt", erklärte der Rat am 09.03. Laut Indios sei die Homologation von Raposa/Serra do Sol, dem Lebensraum von 14.000 Makuxi, Ingarikó, Wapixana, Taurepang und Patamana der einzige Ausweg auch der Sackgasse zwischen Militärs, Indios und Landbesetzern.

Kommission Truká klagt über Bundespolizei

Eine Kommission von neun Truká mit ihrem Kaziken Ailson dos Santos war in Brasília, um über Probleme mit der Bundespolizei zu berichten. Beamte der Bundespolizei nutzen das Land der früheren Forschungsstation des Instituts für Landwirtschaftliche Studien. Als Vorwand gibt die Polizei Operationen gegen den Drogenhandel an. Die Indios klagen über diese Störung in einem Brief am 13.03.2002 an Autoritäten in der Bundeshauptstadt, darunter der CNBB-Generalsekretär Dom Raymundo Damasceno.

Die indigene Kommission betrachtet den geplanten Bau einer Flugpiste im indigenen Gebiet auf der Insel São Francisco in der Gemeinde Cabrobó als nicht notwendig. Auf dem Marktplatz für Landwirtschaftliche Produkte der Präfektur gibt es ein Rollfeld, das von der Bundespolizei bereits genutzt wird.

Die Truká leiden auch unter Willkür und Diskriminierung, nicht nur seitens der Bundespolizei sondern auch seitens der Militärpolizei. Unzulässig behandelt werden sie auch vom Staatsanwalt der Bundesstaates, Dr. Epaminondas, und von Richterin Maria Segunda. Laut Kommission haben die beiden ohne vorherige Prüfung der Anzeige und Anhörung der Betroffenen einen Haftbefehl gegen Truká-Vertreter erlassen.

Die indigene Kommission fordert Unterstützung von den Autoritäten, dass sich diese bei der Bundesjustiz für das Volk Truká einsetzen, "damit wir die Gewissheit eines gerechten Verfahrens haben", so im Brief der Truká.

Brasília, 14. März 2002
Indianermissionsrat - CIMI


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