Info-Brief  Nr. 497


h2>Indigene Völker auf der Tagesordnung des Weltsozialforums

Delegierte der Kommission der Indigenen Nachfolgekonferenz werden beim 2. Weltsozialforum von 31.01. bis 05.02.2002 in Porto Alegre (RS) teilnehmen. Die 25 Indios vertreten die Macuxi, Wapixana (RR), Tembé, Tapajós (PA), Guajajara, Krikati (MA), Xavante, Umutina, Terena (MT), Kaxinawá (AC), Pataxó, Pataxó Hã-Hã-Hãe, Tumbalalá (BA), Truká, Xukuru (PE), Xukuru-Kariri (AL), Karajá (TO), Guarani, Xokleng (SC) und Guarani (MS). Weitere indigene Vertreter haben ihr Kommen zugesagt. Das 2. Forum hat die indigenen Völker in das Programm aufgenommen. Im Vorjahr hatten die Indios nur ein Lager vor dem Tagungszentrum aufgeschlagen.

Die Konferenzen setzen sich mit vier Schwerpunkten auseinander: Produktion von Reichtum und soziale Reproduktion, Zugang zu den Reichtümern und Nachhaltigkeit, Auftreten in der zivilen Gesellschaft und in öffentlichen Räumen, politische Macht und Ethik in einer neuen Gesellschaft.

Der 02.02. steht im Zeichen der indigenen Völker. Der Zugang zu den Reichtümern und Nachhaltigkeit wird von Blanca Chancoso von der Föderation der Indigenen Nationen von Ecuador (Conaie) und von Mathieu Coon Come aus Kanada gestaltet. Macuxi Dionito José de Souza und Truká Aurivan dos Santos vertreten bei der Debatte die indigenen Völker Brasiliens und Aldo Gonzáles den Indigenen Nationalkongress (CNI) von Mexico. Laut Organisation haben sich bereits über 10.000 Delegierte von 2.110 Organisationen aus 80 Ländern neben zahlreichen Gästen und Interessierten angemeldet. Geschätzt werden insgesamt mindestens 60.000 Teilnehmer. Von diesem Publikum erhoffen sich die indigenen Völker Bande der Freundschaft und Bündnisse.

Die indigenen Völker werden eine Analyse ihrer Situation mit den wichtigsten Herausforderungen für das Leben und ihren konkreten Einsatz vorstellen sowie von ihren Erfolgen und den andauernden Problemen berichten. Wir wollen über unsere Kämpfe sprechen, über die Demarkierung, die Probleme im Gesundheits- und Bildungswesen und Unterstützung suchen. Wir wollen dokumentieren, dass unsere Gebiete sogar während der Demarkierung invadiert sind, weil Geld für die Entschädigung fehlt. Die Regierung sagt, es gibt kein Geld. Darum dauern die Invasionen wie auch die Konflikte an , erklärte Dionito. Das 2. Weltsozialforum ist ein bedeutender Augenblick für die sozialen Sektoren der brasilianischen Gesellschaft. Sie können dieses Treffen nutzen, um ihre Unzufriedenheit über den sozialen Ausschluss zu formulieren, den die Globalisierung mit sich bringt.


Indios Kaiová bleiben im zurückgewonnenen Gebiet

Die Frist für die Vertreibung der Kaiová vom Gebiet Cerro Marangatu wurde vom 30.01. bis zum 08.02.2002 verlängert. Die Regierung des Bundesstaates und das Justizministerium befürchteten Auseinandersetzungen zwischen Indios und der Polizei und setzten die Mobilisierung des Militärs und der Bundespolizei aus, die das Mandat der Reintegration von Besitz zugunsten des Fazendeiros Pio Silva durchsetzen sollten. Die Situation bleibt angespannt. Rund 500 Männer, Frauen und Kinder von anderen Gemeinschaften unterstützen die Kaiová von Cerro Marangatu. Die Indios wollen den Abschluss der Demarkierung ihres Territoriums.

Brasília, 31.01.2002
Indianermissionsrat - CIMI


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