Info-Brief  Nr. 473

XIV. Generalversammlung des CIMI definiert Arbeitsschwerpunkte

Die Generalversammlung des Indianermissionsrates - CIMI findet alle zwei Jahre statt. Heuer kamen 105 delegierte Vertreter von 11 Regionalstellen aus dem ganzen Land, 15 Vertreter von indigenen Völkern sowie 17 Gäste vom 06.-10.08. nach Luziânia (GO). Das Thema Die Schaffung von Grundlagen für andere 500 Jahre sollte die Diskussion über Perspektiven der missionarischen Arbeit während der nächsten fünf Jahrhunderte fördern. Diese Versammlung hat auch die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des CIMI im April 2002 eingeleitet. Bei der Eröffnung ermutigte CIMI-Präsident Bischof Franco Masserdotti die Anwesenden, der Ordnung Gottes wie im Buch Exodus zu folgen, der sein Volk durch die Wüste führte, mit der Aufforderung: Sag meinem Volk, dass es sich auf den Weg mache. Ex 14,15 Diese Anweisung kennzeichnete die Stimmung während der Versammlung.

Ausgehend von der Analyse der kirchlichen, politischen, sozialen und indigenen Situation in Brasilien formulierten die Delegierten die Arbeitsschwerpunkte des CIMI für die kommenden zwei Jahre. Unter anderem wurde die bedingungslose Unterstützung der Demarkierung indigener Gebiete, die Förderung der indigenen Bewegung und jener Völker bekräftigt, die sich wieder zu ihrer indigenen Identität bekennen. Beendet wurde die Versammlung mit der Verabschiedung des Schlussdokumentes, das nach der Darstellung der brasilianischen Situation auf die Position des CIMI hinsichtlich der offiziellen indigenen Politik eingeht und sich kritisch mit Projekten befasst, die das Leben der indigenen Völker gefährden.

Pressekonferenz

Den Journalisten und Medienvertretern wird am 10.08. das Buch 'Andere 500 Jahre: die Geschichte neu entwerfen' vorgestellt. Das im Verlag Salesiana erschienene Werk ist ein bedeutendes historisches Dokument über die Situation des indigenen Widerstandes, über die Auslöschung, Gefährdung sowie Wiederauflebung von Völkern nach fünf Jahrhunderten Kolonisierung. In diesem Buch belegt der CIMI die jährlichen Budgetkürzungen für indigene Anliegen und dass die Bundesregierung die Existenz jener Völker und Gemeinschaften leugnet, die nicht auf der offiziellen Liste stehen.

Die Präsidentschaft des CIMI wird sich bei der Pressekonferenz auch gegen die Spionage des Geheimdienstes des Heeres aussprechen. Die Zeitung Folha de São Paulo hat diese Woche Unterlagen über das geheime Vorgehen gegen soziale Bewegungen, etwa der Landlosen (MST), gegen Nicht-Regierungs-Organisationen und gegen die Kirchen, die sich mit den Indios für die Demarkierung indigener Gebiete einsetzen, veröffentlicht. Für die Streitkräfte gelten diese Gruppen als gegnerische Kräfte.

Die unhaltbaren Anschuldigungen sind die Zusammenfassung einer Reportage der Zeitung Jornal do Brasil Ende 2000 über die Operation Tapete Verde-Querari der Luftwaffe. Der CIMI will die Öffnung von Dokumenten, um entsprechende rechtliche Schritte einzuleiten.

Brasília, 09. August 2001
Indianermissionsrat - CIMI




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