Info-Brief  Nr. 463

Bundesregierung gegen Demarkierung von La Klãnõ

Das Justizministerium übermittelte der FUNAI zum zweiten Mal die Unterlagen für den Prozess zur Fortsetzung der Demarkierung des indigenen Gebiets La Klãnõ. Seit dem Vorjahr warten die Xokleng auf eine ministerielle Entscheidung bezüglich der Einsprüche seitens des Unternehmens Terra Nova Brasil Ltda, des Bundesstaates Santa Catarina und der Umweltstiftung des Bundesstaates (FATMA), die auf eine Verkleinerung des Gebietes abzielen. Mit diesem politischen Manöver will die Bundesregierung den Abschluss der Demarkierung verzögern. Konflikte zwischen Indios und Landbesetzern sind zu befürchten.

Das Argument der juristischen Beratung des Justizministeriums hat zwar juristischen Charakter , aber keine rechtlich haltbare Grundlage. Erbeten wird der Abschluss der Grunderhebung, durchgeführt von der Technikergruppe, um die Wertanlagen zu erfassen, die Nichtindios im guten Glauben innerhalb des indigenen Gebietes errichtet haben, um eine Entschädigung dafür festzulegen und zu entscheiden, ob eine Umsiedlung der Besetzer erforderlich ist. Dieser administrative Schritt sollte nach dem Erlass der Demarkierung erfolgen.

Die Verzögerung des Verfahrens wird zudem mit der Existenz des Biologischen Reservates Sassfrás innerhalb des indigenen Gebietes begründet. Es verhindert den vollen Besitz und die Nutzniessung der Naturreichtümer durch die Xokleng. Es werden nicht nur Verfassungsrechte der Indios verletzt sondern auch ihre produktiven Aktivitäten unterbunden.

Die Bundesregierung muss handeln: entweder das indigene Gebiet La Klãnõ laut Bundesverfassung demarkieren oder Konflikte und Gewalt in der Region fördern.

Betrunkener Lenker tötet und verletzt Indios Guajajara

Bei einem Unfall am Nachmittag des 28.05. in der Stadt Senador La Roque wurden sechs Kinder (vier Monate bis sieben Jahre alt) und zwei Erwachsene getötet. Die 15 verletzten Guajajara sind zur Behandlung im Krankenhaus in Imperatriz im Bundesstaat Maranhão und werden bald entlassen.

Der FUNAI-Mitarbeiter Manoel Souza da Cruz, bekannt als Manoel Doido, lenkte den mit Lebensmitteln beladenen LKW. Auf der Ladeflächen sass eine Gruppe Indios, ohne jegliche Sicherheitsmassnahme, was eine schwerwiegende Missachtung des Verkehrskodex bedeutet. In Senador La Roque versagte das Fahrzeug auf einer Anhöhe. Manoel Doido legte den Rückwärtsgang ein und verlor die Kontrolle über den LKW, der sich mehrmals überschlug. Acht Indios erlitten in der Folge tödliche Kopfverletzungen. Laut Itamar Guajajara, einem der Mitreisenden, war Manoel Doido betrunken. Er flüchtete nach dem Unfall.

Trauer und Erschütterung bei der Beerdigung in der Aldeia Canudal im indigenen Gebiet Araribóia, zwischen den Gemeinden Amarante und Bom Jesus das Selvas. Die Menschen der umliegenden Gemeinden, sogar jene, die nicht mit den Indios sympathisieren, zeigten sich empört und verurteilten die Verantwortungslosigkeit des Lenkers. Die Zivilpolizei begann bereits mit den Untersuchungen der Unfallursache.

Brasília, 31. Mai 2001 Indianermissionsrat - CIMI




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