Info-Brief  Nr. 409

CNBB bekräftigt Verpflichtung für die indigenen Völker

Im Dokument Brasilien: 500 Jahre Dialog und Hoffnung das die Brasilianische Bischofskonferenz am 03.05. zum Abschluss der 38. Generalversammlung verabschiedete, bekräftigten die katholischen Bischöfe ihre solidarische Verpflichtung mit den indigenen Anliegen. Das Dokument hält Rückblick auf die Vergangenheit, nimmt Stellung zu aktuellen und künftigen Herausforderungen und betont, dass sich die Kirche in Treue zu Gott dem Jesus Christus in den Dienst der Männer und Frauen stellen muss, vor allem der Schwächsten, besonders wenn die menschliche Würde bedroht ist. Alles, was sich gegen den Menschen wendet, stellt sich auch gegen die Kirche.

Hinsichtlich der Indios verweist die CNBB auf die Wunden durch die Kolonisierung, die Völker versklavte und auslöschte durch die Zerstörung sozialer und kultureller Strukturen, durch Kriege, Krankheiten und Massaker.

Erwähnung findet auch der Einsatz der Missionare sowie die Bitte um Vergebung für die Fehler der Christen, vor allem jener, die objektiv gegen das Evangelium handelten und die menschliche Würde vieler unserer Brüder und Schwestern verletzten. Weil ihre Rechte missachtet werden, stellt sich die Kirche auf die Seite der Armen und Ausgeschlossenen. Diese arme Bevölkerung, gemeinsam mit den Indios und Schwarzen sind Gläubiger einer immensen sozialen Schuld, die während der Jahrhunderte angehäuft wurde.

Bischöfe verurteilen Gewalt

Die 38. Generalversammlung stimmte auch über einen Antrag ab, der die 'schwere und willkürliche' Gewalt am 22.04. gegen Indios, Personen und Gruppen verurteilte, die an der friedlichen Manifestation in Santa Cruz Cabrália (BA) teilnahmen. Die katholischen Bischöfe wollen die Forderungen der Indigenen Konferenz vom 18.-22.04. unterstützen, vor allem die rasche Demarkierung der indigenen Gebiete, die Aufhebung von Dekret 1.775/96, die Verabschiedung des Statuts der Indigenen Völker im Nationalkongress sowie die Beibehaltung der Verantwortung für indigene Fragen bei der Bundesregierung. Wenn es um konstitutionelle Verpflichtungen, etwa das Gesundheitswesen geht, lehnen die Bischöfe eine Kompetenzübertragung auf Bundesstaaten, Gemeinden und private Organisationen ab.

Truká fordern von der Regierung Taten

Erst nachdem die Truká mit dem Umstürzen weiterer Strommasten drohten, hat die Bundesregierung den Dialog eröffnet. Aus Empörung über die Gewalt der Polizei in Bahia gegen die Manifestation der Indios und ihrer Verbündeten, brachten sie am 25.04. einen Strommast zu Fall. Begleitend zu dieser Aktion forderten sie vom Präsidenten der Republik eine öffentliche Distanzierung vom Gewaltakt und die Regulierung ihres Gebietes.

Bei einer Versammlung am 02.05. in Cabrobó (PE) mit Vertretern des Casa Militar der Präsidentschaft der Republik, des Justizministeriums, der Staatsanwaltschaft der Republik und mit Bürgermeistern der Gemeinden in der Region wurde ein Treffen in Brasília mit dem neuen Justizminister, José Gregori, vereinbart. Im Gegenzug musste die Gemeinschaft die Instandsetzung des Stommastes versprechen. Die Indios gaben eine Zusage unter der Bedingung, dass innerhalb von zehn Tagen die Entschädigung für 33 Landbesetzer ausbezahlt wird. Der geschätzt Wert der Entschädigung liegt bei R$ 2,9 Millionen.

Brasília, 04. Mai 2000
Indianermissionsrat - CIMI



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