Info-Brief  Nr. 404

Marsch der indigenen Völker nach Bahia

Die indigenen Völker haben sich auf den Weg zur Indigenen Konferenz andere 500 Jahre in Coroa Vermelha in Santa Cruz de Cabrália (BA) gemacht. Die erste Karawane mit Vertretern der Tikuna, Marubo, Mayoruna und Matis hat am 28. März Benjamin Constant verlassen. Neben dieser Gruppe beteiligen sich weitere Karawanen aus den fünf Regionen des Landes. Als Veranstalter treten unter anderen die Artikulation der Indigenen Völker und Organisationen des Nordosten, Minas Gerais und Espírito Santo (APOINME), die Koordination der Indigenen Organisationen vom brasilianischen Amazonien (COIAB), der Rat der Artikulation der indigenen Völker und Organisationen Brasiliens (CAPOIB) sowie die Plattform des Widerstands der Indios, Schwarzen und Volksbewegungen, der auch der CIMI angehört, auf.

In den grösseren Städten werden Mitglieder der Schwarzen- und Basisbewegungen gemeinsam mit den Karawanen Manifestationen, Seminare, öffentliche Akte und Shows veranstalten und ihre Ablehnung der Gewalt und der Auslöschung der indigenen Völker in den 500 Jahren der Kolonisierung zum Ausdruck bringen.

In der Region Norden sind öffentliche Akte in Manaus und Parintins (AM), Belém (PA), Imperatriz (MA) und Palmas (TO) geplant. Laut Häuptling Pedro Inácio Pinheiro gestaltete sich die Reise zum Teil recht schwierig: Während der ganzen Nacht gab es heftige Unwetter. Bis Manaus sind die Indios 1.628 km auf dem Solimäes-Fluss unterwegs.

Für die Tikuna hat der Indigene Marsch eine besondere Bedeutung. Beim Start in Benjamin Constant gedachten sie der 14 Indios, die 1988 an diesem Tag von Holzunternehmern der Region in der Gemeinde São Leopoldo ermordet wurden. Der brutale Überfall wurde als Massaker von Capacete bekannt, benannt nach dem Tatort, der Nebenfluss Capacete. Pedro Inácio nutzte die Gelegenheit und beklagte die Straffreiheit der Urheber des Massakers.

Am 04. April wird die Karawane in Manaus erwartet. Dort sind ein öffentlicher Akt in der Universität von Amazonas als Erinnerung an den Widerstand, Demonstrationen durch die Strassen und eine politisch-kulturelle Show geplant.

Parintins ist die nächste Station der über 300 indigenen Delegierten, wo sie von den Sateré-Maué am 06. April bei einer Manifestation empfangen werden. Weiter geht es nach Santarém (07.04.) und Belém (10.04.), wo es zur Begegnung der Karawanen aus Pará und Amapá kommt. In Belém sind öffentliche Tribunale geplant, bei denen Verbrechen gegen die indigenen Völker, die Schwarzen sowie die arme Bevölkerung im Laufe der 500 Jahre angeprangert werden sollen. Tags darauf organisiert Imperatriz einen öffentlichen Akt. In Palmas treffen sich die Karawanen aus dem Norden und aus Goiás am 12. April bei einer Manifestation. Ähnliche Veranstaltungen finden im Süden, Südosten und Nordosten statt.

In Brasília steht am 13. April eine öffentliche Audienz im Schwarzen Salon des Nationalkongresses auf dem Programm. Organisatoren sind die Kommission der Menschenrechte der Abgeordnetenkammer, CIMI und CAPOIB. Von dort brechen die Indios am 14. April auf und werden am 17. April die Pataxó bei einem öffentlichen Akt in Monte Pascoal unterstützen. Gleichzeitig macht die Karawane aus dem Nordosten Stopp in Salvador.

Bei der Indigenen Konferenz 2000, vom 18. bis 22. April, werden über 2.000 indigene Vertreter von mehr als 200 Gemeinschaften Brasiliens erwartet.

Brasília, 29. März 2000
Indianermissionsrat - CIMI



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